VLN: Erster Mercedes-Erfolg seit dem 24-Stunden-Rennen

Mit dem 39. RCM DMV Grenzlandrennen, dem sechsten von zehn Läufen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring, meldete sich die VLN aus der fünfwöchigen Sommerpause zurück und läutete die zweite Saisonhälfte ein. Trotz der andauernden Ferien fanden sich 151 Teams zu dem vierstündigen Rennen auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Grand-Prix-Kurs und Nordschleife ein und boten den Zuschauern einmal mehr packenden Motorsport über alle Klassen hinweg.

Die Sieger der beiden letzten Rennen, Christopher Mies und Connor de Phillippi vom Team Land Motorsport, fehlten bei diesem VLN-Lauf. Das Team aus dem Siegerland ging an diesem Wochenende bei der GT Masters in Zandvoort an den Start.

Für das erste Ausrufungszeichen des Tages sorgte das Trio Christian Krognes, Victor Bouveng und Jörg Müller im Walkenhorst-BMW. Mit einer Zeit von 7:56,642 Minuten stellte Krognes den BMW M6 GT3 auf die Pole Position. Die zweitplatzierte Mannschaft von Twinbusch Motorsport um Dennis und Marc Busch sowie Marc Basseng hatte in ihrem Audi R8 LMS bereits 2,249 Sekunden Rückstand auf den Münchner Boliden. In der zweiten Reihe lauerten die Mercedes Teams von Haribo Racing und Black Falcon. Uwe Alzen, Lance David Arnold und Jan Seyffarth positionierten ihren Mercedes-AMG GT3 vor den Markenkollegen „Gerwin“, Abdoulaziz Al Faisal, Adam Christodoulou und Yelmer Buurman.

Den Start des 4-Stunden-Rennens entschieden die Polesetter für sich und bogen auch als erstes in die Mercedes-Arena ein. Dahinter verlor Dennis Busch einen Platz an den Haribo-Mercedes, konnte den dritten Platz aber vor dem heranstürmenden Farnbacher-Lexus RC-F GT3 behaupten. Zunächst setzte sich der japanische Prototyp in der Spitzengruppe fest, doch bei einer Kollision wurden wenig später unter anderem der Auspuff und die Aufhängung beschädigt. Nach der Reparatur starteten Dominik und Mario Farnbacher eine sehenswerte Aufholjagd, die das Duo letztendlich auf Platz 10 ins Ziel brachte und nebenbei noch den Klassensieg in der SPX-Klasse für Prototypen bescherte. Auch für den Zweitplatzierten in dieser Klasse, den Ford GT, verlief nicht alles nach Plan. Nico Verdonck und Jürgen Alzen steuerten bereits nach der Einführungsrunde wegen Getriebeproblemen die Box an. Auch hier konnten der Schaden von der Boxencrew beseitigt werden. Am Ende reichte es neben Platz zwei in der Klasse nur noch zu Gesamtrang 16.

Nach den Problemen der stärksten Teilnehmer der SPX-Prototypen-Klasse stand fest, dass der Tagessieg an ein SP9-Fahrzeug nach GT3-Reglement gehen würde. Zunächst übernahm der Busch-Audi die Führung vom Walkenhorst-BMW, doch auch dieser konnte sie nicht lange verteidigen und musste Jan Seyffarth im Haribo-Mercedes passieren lassen. In der Folge entwickelte sich ein abwechslungsreiches Rennen, in dem auch der Wochenspiegel-Porsche und der Audi R8 LMS des Teams Phoenix Racing Führungsluft schnuppern durften. Für Frank Stippler und Anders Fjordbach endete der Tag jedoch vorzeitig mit einem technischen Defekt an ihrem Audi. Georg Weiss, Oliver Kainz, Jochen Krumbach und Mike Stursberg erreichten hingegen als Siebte das Ziel.

Mit fortschreitender Renndauer setzte sich der Haribo-Mercedes vom Rest des Feldes ab und so fuhren Alzen/Arnold/Seyffarth zu einem beeindruckendem und verdienten Sieg. Nach 4:00:21.323 Stunden betrug der Vorsprung auf den zweitplatzierten Walkenhorst-BMW von Krognes/Bouveng/Müller 12.090 Sekunden. Auf Rang drei kamen Matias Henklola, Michele Di Martino und Jordan Tresson ins Ziel und sorgten somit für ein sehr gutes Teamergebnis von Walkenhorst Motorsport. Für die erfolgsverwöhnten Audi-Teams blieb an diesem Tag nur der fünfte Rang. Diesen belegten Dennis und Marc Busch sowie Marc Basseng, die in ihrem Audi R8 LMS hinter dem Falken-Porsche von Peter Dumbreck und Alexandre Imperatori ins Ziel kamen.

Nach den Erfolgen in den beiden vorhergehenden Rennen hatten sich die Ingolstädter wohl mehr erhofft, denn sowohl die  47. Adenauer ADAC Deutsche Payment Trophy als auch das 56. ADAC Reinoldus Langstreckenrennenwar eine sichere Beute für Land-Motorsport. Bei der Regenschlacht im Juni hatte sich das Duo Mies/de Phillippi gegen Sebastian Asch und Kenneth Heyer im Mercedes-AMG GT3 aus dem Hause Zakspeed und den Falken-Porsche durchgesetzt, der damals von Wolf Henzler und Martin Ragginger pilotiert worden war.

Beim Reinoldus-Rennen im Juli war es dann zu einem Herzschlagfinale gekommen. Erst auf den letzten Metern vor dem Ziel hatte sich Mies an dem vor ihm fahrenden Jörg Bergmeister im Porsche 911 GT3 R vorbeigeschoben. Mies und Phillippi verwiesen Bergmeister und Michael Ammermüller mit einem Vorsprung von nur 0,602 Sekunden auf Rang zwei. Das Podium komplettierten Victor Bouveng, Jesse Krohn und Jörg Müller.

Weniger abwechslungsreich geht es im BMW M235i Racing Cup zu. Hier haben Alexander Mies, der Bruder von Christopher Mies, und Michael Schrey seit Saisonbeginn alles im Griff. Bei jedem der bisherigen sechs Rennen stand das Duo aus dem Hause Bonk Motorsport auf der höchsten Stufe des Siegertreppchens und ist damit wohlverdienter Spitzenreiter in der Meisterschaftswertung. Da nur die besten acht der zehn Saisonläufe gewertet werden, könnten sie, zwei weitere Erfolge vorausgesetzt, die Entscheidung in der Langstrecken-Meisterschaft schon im September herbeiführen. Das möchten die Verfolger Christopher Rink, Danny Brink und Gabriele Piana aus dem Pixus Team Adrenalin Motorsport verhindern. Mit ihrem BMW E90 325i fuhren sie in der Klasse V4 für Serienwagen ebenfalls zu einem eindeutigen Klassensieg. Mit nur neun Startern in der Klasse kämpfen sie jedoch mit stumpfen Waffen im Vergleich zu den Seriensiegern des BMW M235i Racing-Cups.

Nicht ganz so dominant sind Marc Hennerici und Moritz Oberheim in der Porsche Cayman GT4 Trophy unterwegs. Aber nach vier Klassensiegen und einem zweiten Platz hat das Duo für die Raceunion Teichman Racing ebenfalls einen beruhigenden 24 Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz von Getspeed Performance herausgefahren.

In der Langstreckenmeisterschaft stehen jetzt noch vier Läufe auf dem Programm. Das Highlight folgt bereits am 3. September wenn das ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen ausgetragen wird.

Text: Matthias Behrndt

Fotos: Matthias Behrndt

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