Was im Synchronspringen zweimal nicht klappen wollte, gelang Stabsunteroffizier (FA) Patrick Hausding nun endlich im Einzel. Im olympischen Finale des Kunstspringens der Männer vom 3m-Brett sprang der Berliner in Weltklasse-Manier zu Bronze (498.90 Punkte) und damit nach zwei undankbaren vierten Plätzen in Rio endlich in die Medaillenränge. Gold ging einmal mehr an China durch Yuan Cao (547.60), Silber an den Briten Jack Laugher (523.85).
Hausding erwischte zunächst keinen guten Start in den Wettkampf und so fand er sich nach Durchgang eins nur auf Rang zehn wieder. „Ich habe schlecht begonnen und mir danach erstmal Musik aufgesetzt, um mich zo konzentrieren. Mir war klar, dass die anderen Sprünge unbedingt sitzen müssen“, so der 27-jährige. Und genau so kam es dann im Maria Lenk Aquatics Center von Rio de Janeiro. Hausding gelang im Anschluss nahezu alles. Sprung für Sprung räumte er das Feld von fast ganz hinten nach fast ganz vorne auf. Überragend vor allem seine Leistung im vorentscheidenden fünften Durchgang, als er für seinen viereinhalbfachen Vorwärtssalto die höchste Wertung des gesamten Wettkampfes erhielt (98.80) und sich damit erstmals auf den dritten Platz nach oben sprang.
Diesen verteidigte er mit seinem finalen Sprung (85.00) nervenstark gegenüber der noch folgenden Konkurrenz aus Russland, der Ukraine und den USA und bescherte nicht nur sich, sondern dem gesamten Springerteam des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) die ersehnte erste Medaille in Rio.
Mit seinem Bronzeerfolg gelang Hausding auch das perfekte Abschiedsgeschenk für seinen langjährigen Heimtrainer Jan Kretzschmar, der ihn nach 16 Jahren unglaublich erfolgreicher Zusammenarbeit heute das letzte Mal in einem Wettkampf betreute. Kretzschmar, der in Berlin unter anderem auch Maria Kurjo und Nora Subschinski trainiert, geht nach den Olympischen Spielen in den wohlverdienten Ruhestand.
Text: DSV
Foto: Jens Bartels/DSV