
Feldwebel Stefan Baumeister hat beim starken mannschaftlichen Auftritt der deutschen Raceboarder im zweiten Parallelriesenslalom von Bansko (BUL) herausgeragt. Der 23-jährige aus Feldkirchen-Westerham präsentierte sich in bestechender Form und fuhr in einem beherzten Rennen als Dritter zum ersten Weltcup-Podium seiner Karriere.
Der Juniorenweltmeister von 2013 erarbeitete sich bei schwierigen Pistenverhältnissen sein Top-3-Resultat sprichwörtlich: Zunächst kegelte Baumeister Doppelolympiasieger Vic Wild (RUS) raus. Danach behielt der Olympiateilnehmer von Sotschi im engen Duell gegen Mannschaftskollege Patrick Bussler die Oberhand.
Nach der Halbfinalniederlage gegen den späteren Sieger Sylvain Dufour (FRA) blieb Baumeister im kleinen Finale nervenstark, setzte Vierfach-Weltmeister Benjamin Karl mit einer sauberen Carvingtechnik beständig unter Druck und sicherte sich am Ende souverän Rang drei.
„Die schwierigen Bedingungen sind mir heute entgegengekommen. Das ist genau mein Ding, das passt zu meinem Fahrstil. Dennoch war es gut, dass ich im Achtelfinale gesehen habe, dass es passt. Wenn man solch starke Gegner hat, hat man nichts zu verlieren. Da kann man 120 Prozent geben. Dann sieht man, was bei rauskommt,“ so Baumeister. Und am Ende eben das beste Resultat im 38. Weltcuprennen:„Damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin wahnsinnig glücklich über das Podium.“

Platz vier für Loch
Während Baumeister bei den Herren vor einer imposanten Kulisse mit mehreren Tausend Zuschauern das Rennen seines Lebens fuhr, überzeugten bei den Damen einmal mehr die jungen Wilden. Allen voran Cheyenne Loch, die das Podium als Vierte denkbar knapp verpasste, nachdem ein Fahrfehler im Duell mit Tomoka Takeuchi (JPN) den Sprung aufs Treppchen verhindert hatte. Und auch wenn sie an ihrem zweiten Podestresultat vorbeischrammte, war die sechsfache Medaillengewinnerin bei Junioren-Weltmeisterschaften alles andere als enttäuscht über das Ergebnis: „Ich bin mehr als zufrieden. Damit konnte ich nicht rechnen. Ich bin gerade erst von einer schweren Verletzung [Kreuzbandriss] zurück und hatte erst wenige Schneetrainingstage. Dazu ist PGS noch meine schwächere Disziplin. Aber die schwierigen Bedingungen liegen mir. Ich habe mich durchgekämpft. Ich weiß jetzt, dass ich wieder zurück bin und vorne mitfahren kann.“
Den hervorragenden Auftritt der deutschen Carving-Riege und versöhnlichen Abschluss der Bulgarienreise mit deutlichem Fingerzeig auf die kommende WM rundeten Hauptfeldwebel Patrick Bussler und Ramona Hofmeister als Sechster bzw. Achte ab.
Text: Snowboard Germany Fotos: Miha Matavz