Drei Titel für Deutschland bei Militär-WM in Warendorf

Drei Goldmedaillen gab es für die deutschen Triathleten der Bundeswehr-Sportfördergruppe Mainz zu feiern: Unteroffizier (FA) Justus Nieschlag, Oberfeldwebel Jonathan Zipf, Hauptgefreiter Lasse Priester, Hauptfeldwebel Steffen Justus und Hauptgefreiter Hanna Philippin waren am 5. August bei den CISM World Championships am Start, die in diesem Jahr im Rahmen des Sassenberger Triathlons ausgetragen wurden.

Nieschlag wird Militär-Weltmeister, Zipf holt Bronze

Beim Rennen über die Olympische Distanz stieg Justus Nieschlag nach dem Schwimmen mit fünf Sekunden Rückstand auf den führenden Franzosen Aurelien Raphael aus dem Wasser. Auf den anschließenden 40 Radkilometern, bei denen das Windschattenfahren im Gegensatz zu den Rennen der WTS-Serie oder der 1. Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga verboten war, konnte sich Nieschlag einen komfortablen Vorsprung von knapp drei Minuten herausfahren. Raphael konnte beim Laufen zwar noch verkürzen, kam aber nicht mehr als eine Minute an den führenden Niedersachsen heran. Nieschlag sicherte sich damit den CISM-WM-Titel vor Raphael und Jonathan Zipf. Steffen Justus kam auf Rang acht ins Ziel, Lasse Priester musste nach dem Radfahren aussteigen.

Justus Nieschlag (Mitte) ist neuer CISM-Militär-Weltmeister, Silber ging an den Franzosen Aurelien Raphael und Bronze an Jonathan Zipf.

Philippin verpasst Podium knapp

Für Hanna Philippin reichte es im Feld der Damen zu Rang vier. Nachdem Philippin ihren Rückstand nach dem Schwimmen auf der Radstrecke wieder verkürzen konnte und auf einem Podiumsplatz in die Laufschuhe wechselte, musste sie ihre Konkurrentinnen auf den abschließenden zehn Kilometern ziehen lassen. Am Ende lief Philippin hinter der alten und neuen CISM-Weltmeisterin Emma Charayon (FRA), Agnieszka Jerzyk (POL) und der Brasilianerin Pamella Oliveira ins Ziel.

Zwei Mannschaftstitel gehen nach Deutschland

Mit den Plätzen 1, 3 und 8 sicherte sich das deutsche Herren-Team neben den zwei Einzelmedaillen auch den WM-Titel in der Herren-Mannschaftswertung. Zusammen mit Hanna Philippins viertem Platz im Damenrennen reichte es am Ende auch in der Mixed-Team-Wertung zu Gold.

 

Interview mit dem neuen CISM-Weltmeister im Triathlon, Justus Nieschlag

Hallo Justus, wie lief das Rennen aus deiner Sicht?
Mit dem Rennverlauf bin ich sehr zufrieden. Nachdem ich mich beim Schwimmen auf den letzten Metern noch an die Spitzengruppe mit Raphael herankämpfen konnte, setzte ich mich auf dem Rad direkt von meinen Verfolgern ab. So kam es auch zu keinen Problemen mit der Windschattenregel: Ich konnte keinen Windschatten fahren und bei mir konnte auch niemand im Windschatten fahren. Da es meine erste Olympische Distanz ohne Windschattenfreigabe war, wusste ich nicht genau, wie hart ich fahren kann. Ich habe dann einfach nach Gefühl ordentlich auf’s Pedal getreten und versucht die Leistung über die 40 Kilometer zu halten. Auf der nassen Strecke ging ich in den Kurven und am Wendepunkt etwas vorsichtiger zur Sache. Das ich nach dem Radfahren einen so großen Vorsprung haben würde, hatte ich nicht erwartet. Da lief es sich sehr entspannt, wobei meine Beine durch das Radfahren schon gezeichnet waren.

Was ist das Besondere an der Militär-WM?
Das Besondere ist einfach der Rahmen, in dem die Wettkämpfe stattfinden. Die Eröffnungs- und Abschlussfeier hatten militärische Aspekte und bei welchem Wettkampf gibt es schon mal die Möglichkeit, dass Profis zusammen mit anderen Triathleten aus der ganzen Welt an einer Startlinie stehen?

Wie groß war die Umstellung für dich beim Radfahren ohne Windschattenfreigabe?
Ich hatte mein Zeitfahrrad etwa anderthalb Wochen vor dem Rennen bekommen. So hatte ich noch die Möglichkeit mich einige Kilometer an die neue Position zu gewöhnen und das ein oder andere Intervall zu fahren. Die Umstellung ging bei mir sehr schnell, ich habe mich schon nach der zweiten Ausfahrt sehr sicher auf dem Rad gefühlt, lediglich bei längeren Strecken fiel es mir noch schwer die Position dauerhaft zu halten. Aber für die 54 Minuten im Rennen war es kein Problem.

Neben deinem WM-Titel gab es auch zwei Mal Gold für die Mannschaft. Was macht euer Team der Sportfördergruppe Mainz aus?
Wir waren bzw. sind alle Kaderathleten und haben schon viele Jahre zusammen trainiert und Wettkämpfe bestritten. Das macht sich bemerkbar, denn wir sind ein gutes Team und haben jede Menge Spaß zusammen! Auch wenn wir inzwischen meistens nicht mehr gemeinsam trainieren oder an Wettkämpfen teilnehmen, verbinden uns doch die zahlreichen Jahre zuvor.

Text: DTU

Fotos: Eddy Kellens, CISM Photographer

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