Weltmeister daheim – 41. World Military Parachuting Championship in Warendorf/Bad Sassendorf

Die DO 28 G92 schraubt sich ein weiteres Mal in den Himmel über Bad Sassendorf. Die Propeller der Absetzmaschine brummen, die Springer von Team Deutschland bringen ein letztes Mal volle Konzentration auf, während es auf 1.000 Meter Höhe geht. Nach zehn Wettkampftagen liegen Team Deutschland und Team Russland Kopf an Kopf. Es geht um die Goldmedaille in der Nationen-Gesamtwertung, die jetzt mit einem Stechen im Zielspringen entschieden wird. Das Rolltor öffnet sich, und die Springer machen sich bereit für die Entscheidung.
Unten auf dem Wettkampfgelände von Skydive Soest in Bad Sassendorf blicken Juroren und Teilnehmer in den Himmel. 3.475 Sprünge haben sie in den elf Wettkampftagen gesehen. 38 Nationen sind zur 41. World Military Parachuting Championship angereist, 550 Teilnehmer waren dabei, davon 183 Männer und 62 Frauen, die aktiv sprangen. Die Delegation aus Deutschland von der Sportfördergruppe der Bundeswehr im bayerischen Altenstadt war mit neun Springern dabei: zwei Junioren, zwei Frauen, fünf Männer. Es war die bisher größte Fallschirmsprung-WM in der CISM-Geschichte, betonte Colonel Dorah Mamby Koita, Generalsekretär des Militärsport-Weltverbands CISM.

Die ersten Entscheidungen fielen in der zweiten Wettbewerbswoche, und Team Deutschland stand bereits bei den ersten Siegerehrungen auf dem Treppchen. Unteroffizier (FA) Lukas Tschech holte die Silbermedaille im Stilspringen der Junioren hinter dem Chinesen Gao Tianbo. Beim Stilspringen der Herren ging Bronze an Hauptfeldwebel Stefan Wiesner und Gold an Hauptfeldwebel Elischa Weber. Im Formationssprung der Herren gewannen Hauptfeldwebel Wolfgang Lehner, Hauptfeldwebel Elischa Weber, Hauptfeldwebel Stefan Wiesner und Oberfeldwebel Christian Kautzmann, mit ihrem Kameramann Stabsunteroffizier (FA) Christoph Zahler Bronze hinter den Mannschaften aus Belgien und Katar.

Obwohl der norddeutsche Sommer sich alle Mühe gab, fast jeden Tag eine neue böse Wetter-Überraschung anzubieten, blieb die Stimmung auf dem Sprungplatz und in der Sportschule der Bundeswehr Warendorf, wo die Teilnehmer untergebracht waren, stets sonnig. Am Nachmittag des letzten Wettbewerbstages waren trotz der Wetterkapriolen alle Wettbewerbe abgeschlossen – bis auf das Stechen, wegen dem sogar die Abschlusszeremonie ein wenig nach Hinten verschoben wurde. Die russische wie auch die deutsche Mannschaft legten in einem Wimpernschlagfinale so perfekte Sprünge hin, dass ein zweites Stechen die Entscheidung herbeiführen sollte. Bei dem sich Team Deutschland leider der russischen Equipe geschlagen geben musste. Teamkapitän Stabsfeldwebel Oliver Vent und Trainer Hauptfeldwebel Sascha Lasotta sind dennoch sehr zufrieden mit der Leistung ihres Teams.
Team Deutschland landete nach dem Stechen auf dem zweiten Platz der Nati­onen-Gesamtwertung, den dritten Platz erreichte die Tschechische Republik. Im Medaillenspiegel belegt Deut­schland Platz vier hinter China, Weißrussland und Russland – diese hatten beim Zielspringen sowie mit ihren Damen- und Juniorenteams punkten können.
Als bester Einzelspringer der „Weltmeisterschaft daheim“ erhielt Elischa Weber die Goldmedaille (Einzel-Kombination), Stefan Wiesner holte in der Einzel-Kombination Bronze hinter dem Russen Dmitrii Maksimov. Zweimal Gold also für Elischa Weber – der Doppel-Weltmeister strahlte mit dem Edelmetall um die Wette.

Text: Felicia Englmann/ Landeskommando Bayern

Fotos: Carsten Thiel

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