174.000 Höhenmeter in 24 Stunden für den guten Zweck

Fast 300 Soldaten und zivile Kletterer in insgesamt 14 Mannschaften nahmen am 24-Stunden-Spendenklettern im Bergsteigerhaus Ganz in Bischofswiesen am vergangenen Wochenende teil, um Spenden zu sammeln.  

Die Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall und der Deutsche Alpenverein veranstalteten zusammen zum sechsten Mal ein 24-Stunden-Spendenklettern. Je sieben militärische und zivile Mannschaften kletterten mit großem Engagement 12.306 Routen von Freitag auf Samstag rund um die Uhr, was gut 174.000 Höhenmetern entspricht.

Großartige Leistungen für die gute Sache

Das Siegerteam um Stefan Hallinger, den Routen-Schrauber der Kletterhalle in Bischofswiesen, erkletterte 1.194 Routen, gefolgt von der Steuerkanzlei Martin Schwab mit 1.092 Routen. Eine kleine Gruppe aus zehn deutschen und zwei österreichischen Heeresbergführeranwärtern erreichte mit 947 Routen den dritten Rang. Der erst 17-jährige Emanuel Papert errang in der Einzelwertung mit 198 Routen knapp hinter Thomas Hallinger mit 199 Routen und vor Lucas Heiduczek mit 188 Routen den 2. Platz.  „Ich bin erschöpft, aber es ist ganz gut gelaufen“, erläuterte der jugendliche Kletterer. Sein Durchhaltevermögen und das der anderen Teilnehmer wurde von diversen Spendern entsprechend belohnt. Am Ende der Veranstaltung kam eine Summe von rund 25.000 Euro zusammen, die der Bergwacht, der Nepalhilfe oder der Behinderten-Integration Berchtesgaden und anderen wohltätigen Zwecken und sozialen Einrichtungen zu Gute kommen wird.

Schweiß, Schwielen und verschlissene Schuhe

Der stellvertretende Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Oberst Stefan Leonhard, und der Geschäftsführer der DAV-Sektion Berchtesgaden, Bernhard Kühnhauser, läuteten traditionell das 24-Stunden-Spendenklettern mit Kuhglocken ein. Im ständigen Rhythmus „Klettern, Abseilen, Abbinden und Abziehen des Kletterseils“ erarbeiteten sich die Athleten Route um Route und machten die Nacht zum Tag. Ein Discjockey sorgte für motivierende Musik. Wenig Schlaf in der Nacht, Schweiß auf der Stirn und Schwielen an den Händen taten der guten Stimmung keinen Abbruch. „Das Team hat sich gut zusammengefunden und es läuft noch besser als letztes Jahr“, bilanzierte der 22-jährige Fähnrich Emanuel Brückner von der Mannschaft „Universi-Tiere“ der Universität der Bundeswehr München.

Schülerwettkampf und Brigademeisterschaft am Vortag

Am Vortag des Spendenkletterns hatten bereits rund 100 Soldaten und zivile Teilnehmer im Alter zwischen zehn und 67 Jahren beim Kletterwettkampf der Gebirgsjägerbrigade 23 die Sieger ermittelt. „Das Klettern erfordert Kraft, Konzentration, Ausdauer und Geschick“, eröffnete Oberst Jared Sembritzki, der Kommandeur  der Gebirgsjägerbrigade 23, seine Begrüßungsrede und schloss diese mit den Worten, dass alle Teilnehmer bei allem Ehrgeiz heil aus der Halle kommen sollten. Vier Schülermannschaften des Karlsgymnasiums aus Bad Reichenhall und des Chiemgau-Gymnasiums aus Traunstein nahmen am Speed-Kletterwettkampf teil. Die erste Mannschaft des Karlsgymnasiums, „die Turboschnecken“, machten ihrem Namen alle Ehre und gewannen den Wettkampf überlegen. Bei den militärischen Mannschaften erkämpfte sich das Team des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen den obersten Platz auf dem Podest. Das Finale des Einzelkletterns, das mit einem Schwierigkeitsgrad von „10 plus“ den Sportlern alles abverlangte, entschieden in der Gästeklasse Josef Pfnür von der Wehrtechnischen Dienststelle 52 und in der Brigadeklasse Hauptfeldwebel Franz Wagner vom Gebirgsjägerbataillon 233 aus Mittenwald für sich. Beste weibliche Teilnehmerin im Finale war Unteroffizier Elisabeth Wildgruber vom Gebirgsjägerbataillon 232.

Wettbewerb soll auch 2018 stattfinden

Unter dem Applaus der Zuschauer und Teilnehmer endete am Samstagnachmittag um 16 Uhr das Spendenklettern. Trotz Blessuren an Händen und Füßen sowie müder Muskeln waren die Teilnehmer bei der anschließenden Siegerehrung in der Jäger-Kaserne noch bei bester Laune. Der Chef des Stabes der Gebirgsjägerbrigade 23, Oberstleutnant Martin Sonnenberger, und Bernhard Kühnhauser bedankten sich bei den zahlreichen militärischen und zivilen Helfern und nahmen anschließend die Auszeichnung der Gewinner vor. „Keine größeren Verletzungen, zufriedene Gesichter und Top-Leistungen. Klettern gehört zum besonderen Fähigkeitsprofil der Gebirgstruppe. Umso schöner ist es, das Klettern in Form eines attraktiven Wettkampfs trainieren zu können“, betonte Oberstleutnant Sonnenberger und ergänzte: „Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.“

Text: Pressestelle Gebirgsjägerbrigade 23 / Eckhard Michel

Fotos: : Heer/Lutz Leibelt; Heer/Konstantin Möller

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