So verbringen unsere Gebirgsjäger Weihnachten im Einsatz

Auch über die Weihnachtsfeiertage befinden sich noch rund 330 Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 fernab der Heimat und ihrer Familien in den Auslandseinsätzen in Mali und im Irak. In beiden Einsatzländern bilden sie die dortigen Sicherheitskräfte aus, damit diese für Sicherheit und Stabilität sorgen können. Dass Weihnachten vor Tür steht, erkennen sie gerade an dem großen Aufkommen von Paketen, die ihre Lieben aus der Heimat schicken. Darin befinden sich neben persönlichen Dingen auch die typischen Köstlichkeiten, wie Plätzchen, Christstollen und Lebkuchen. An das Weihnachtsfest, wie wir es in Deutschland kennen, erinnert bei den sommerlichen Temperaturen vor Ort allerdings nur wenig.

Christkindlmarkt im Nordirak

Wie Hauptmann Oliver K. aus Erbil im Norden Iraks berichtet, haben die Soldaten des 5. Deutschen Einsatzkontingents einen eigenen Christkindlmarkt im Feldlager eingerichtet. Bei verhältnismäßig kühlen Temperaturen von plus 10 Grad gibt es an den Marktständen Schmankerl aus den verschiedenen Heimatregionen der Soldaten. Aber egal ob deftig süddeutsche Bosna-Bratwurst oder süße Apfelküchle und Waffeln, die gestatteten zwei Becher Glühwein dürfen dabei nicht fehlen.

„Im Schein der Feuertonne erleuchtet der Adventskalender des Kontingents, die tannengrünen Tarnnetze über den Köpfen bieten ausreichend Platz für rote Glaskugeln und Lichterketten“, beschreibt Oliver K. die Szenerie auf dem Marktplatz des Feldlagers. Mitte Dezember trafen auch mehrere Christbäume aus Deutschland ein. „Wenn man dasteht und die Augen geschlossen hat, fühlt es sich tatsächlich wie Weihnachten an“, meint Oberfeldwebel Nicole H. Der Christkindlmarkt duftet, schmeckt und klingt mit bekannten Melodien und fröhlichen Gesprächen wie in Deutschland. Die weite Entfernung zu den Lieben daheim könne die Stimmung zwar nicht verkürzen, aber dennoch fühle man sich der Heimat näher, so Nicole H. weiter.

Das schätzen auch die Soldaten anderer Nationen. Im Laufe des Abends können die Deutschen von ihren Gästen Einiges über Weihnachten in Schweden, Holland, Großbritannien, den USA, Italien, Finnland, Ungarn und Frankreich erfahren. Während man herzlich miteinander lacht und Geschichten austauscht,  können die Soldaten den Grund für ihren Aufenthalt im Irak –  die Ausbildung der kurdischen Peschmerga und irakischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat – und die damit verbundene Arbeit fast etwas vergessen.

Leise rieselt der Sand – Weihnachten in der Wüste

Ein besonderes Weihnachten erleben auch die Kameraden vom 14. Deutschen Einsatzkontingent in Mali, wie Hauptmann Christin G. aus Gao berichtet. „Wir werden dieses Jahr besondere Weihnachten haben: Keine verschneite Winterlandschaft, stattdessen sommerliche Temperaturen in der Wüste, keine besinnliche Vorweihnachtszeit, stattdessen Dienst gemäß Auftrag.“ Dennoch hält auch hier weihnachtliche Stimmung Einzug: Ein Flugzeug brachte bis zu zehn Meter hohe Christbäume, die sogleich aufgerichtet und dekoriert wurden. Sie trotzen dem Wüstenklima erstaunlich gut. Mit vereinten Kräften haben die Kameraden in Mali auch einen Christkindlmarkt organisiert. Zwei Abende mit deutschen Köstlichkeiten, Kinderpunsch, Weihnachtsmusik und selbstgebauten Marktständen. Auf den Glühwein müssen die Soldaten in Mali allerdings verzichten. So sehen es die Vereinbarungen mit dem muslimischen Gastland vor. Bei sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad fällt dies den Soldaten allerdings nicht allzu schwer.

Wünsche ans Christkind: Ein friedlicher Heiligabend

Aus welchen Zutaten das Weihnachtsmenü an Heiligabend bestehen wird, ist zwar noch eine Überraschung, aber schon jetzt freuen sich die Soldaten darauf, dass die meisten von ihnen gemeinsam essen können – wenn nichts dazwischen kommt. „Denn, der Auftrag geht immer vor. Und der ist, je nach Lage, 365 Tage im Jahr gleich und erfordert vollen Einsatz“, erklärt Christin G. In der Vorweihnachtszeit fanden bereits zwei große Operationen in Mali statt, in der die meisten Soldaten über Tage und Wochen viele Kilometer außerhalb des Camps Castor eingesetzt waren. Neben diesen Operationen muss ebenfalls das Feldlager unverändert abgesichert werden. Der Dienst auf einem Wachturm oder in der Operationszentrale bedeutet für diese Soldaten, dass sie keinen Heiligabend oder ausschweifenden Silvesterabend haben werden. Daher hoffen alle, dass diese Tage auch aus militärischer Sicht ruhig vorbeigehen.

Ende des Einsatzes absehbar

Am meisten vermissen die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz natürlich ihre Familien, Freunde und Partner. Daher hoffen sie, dass die Verbindung nach Deutschland auch weiterhin hält, sodass sie wenigstens am Telefon oder im Internet mit ihren Lieben sprechen können. Für die meisten Gebirgssoldaten, die sich noch im Einsatz befinden, rückt aber auch die Rückkehr nach Deutschland näher. Sie werden nach und nach bis Anfang des Jahres wieder deutschen Boden unter den Füßen haben. Die Gebirgsjägerbrigade 23 veranstaltet aus diesem Anlass am 11. Januar 2018 um 15:00 Uhr einen feierlichen „Rückkehrerappell“ im Königlichen Kurgarten Bad Reichenhall, um die Kameraden zurück in der Heimat zu begrüßen. Die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen.

Text: Hauptmann Christian Giehl, Pressestelle Gebirgsjägerbrigade 23

Fotos: PAO MINUSMA, PAO N-IRQ

 

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