Die 29. NATO Schachmeisterschaft wurde in diesem Jahr erstmalig in den Vereinigten Staaten von Amerika in der Zeit vom 04. bis 08. Juni 2018 ausgetragen. Natürlich war auch wieder ein deutsches Team am Start. Eine dreiköpfige Vorhut, u.a. der Berichterstatter, brach bereits eine Woche zuvor auf, um das Land und dessen faszinierende Natur zu erkunden. In Anbetracht der tollen Eindrücke fiel es dann nicht gerade leicht, danach wieder in den hochkonzentrierten „Schach-Modus“ umzustellen. Der Rest des Teams reiste später direkt zum Turnier an, mit im Gepäck dabei „Knut“, eine bronzene Skulptur des mittelalterlichen Königs aus Dänemark. Diese Wandertrophäe konnte sich das deutsche Team im vergangenen Jahr in Ungarn als Gewinner der Mannschaftswertung sichern.
Das Bundeswehr Team, v.l.n.r.: Ulrich Bohn, OStFw Marko Sauer, OGefr Elijah Everett, TRDir Hans-Christoph Andersen, StFw Mark Helbig, StHptm Karl Koopmeiners, OTL Guido Schott, StAp Lorenz Drabke, Maj i.G. Oliver Nill.
Austragungsort des Turniers war die Technische Universität der Stadt Lubbock (Texas). Für optimale Spielbedingungen sorgte insbesondere das Organisationsteam um Großmeister (GM) Alexander Onischuk, der vor einigen Jahren an der Universität ein Schachprogramm etabliert hat, um junge Studenten aller Spielstärken schachlich auszubilden und zu unterstützen.
Wie in jedem Jahr wurde das Turnier als siebenrundiges Einzelturnier mit Mannschaftswertung ausgetragen. Pro Nation können bis zu sechs Spieler in der Mannschaft ihrer Nation antreten. Darüber hinaus können weitere Spieler in NATO oder Veteranen Teams zum Einsatz kommen. Wohl in Anbetracht der für die europäischen Teams etwas kostspieligen Anreise nahmen in diesem Jahr 67 Spieler aus nur zehn Nationen teil, darunter jedoch drei Internationale Meister (IM), eine weibliche Internationale Meisterin (WIM) sowie zwei FIDE Meister (FM). Darüber hinaus war die Spielstärke in der Breite in diesem Jahr besonders hoch.
Austragungsort des Turniers war die Technische Universität der Stadt Lubbock (Texas). Für optimale Spielbedingungen sorgte insbesondere das Organisationsteam um Großmeister (GM) Alexander Onischuk, der vor einigen Jahren an der Universität ein Schachprogramm etabliert hat, um junge Studenten aller Spielstärken schachlich auszubilden und zu unterstützen.
Wie in jedem Jahr wurde das Turnier als siebenrundiges Einzelturnier mit Mannschaftswertung ausgetragen. Pro Nation können bis zu sechs Spieler in der Mannschaft ihrer Nation antreten. Darüber hinaus können weitere Spieler in NATO oder Veteranen Teams zum Einsatz kommen. Wohl in Anbetracht der für die europäischen Teams etwas kostspieligen Anreise nahmen in diesem Jahr 67 Spieler aus nur zehn Nationen teil, darunter jedoch drei Internationale Meister (IM), eine weibliche Internationale Meisterin (WIM) sowie zwei FIDE Meister (FM). Darüber hinaus war die Spielstärke in der Breite in diesem Jahr besonders hoch.
In der Mannschaftswertung, bei der die besten vier Spieler eines Teams berücksichtigt werden, galt das deutsche Team auch in diesem Jahr wieder als Favorit. Nach fünf Runden fand man sich aber mit anderthalb Punkten Rückstand auf Polen noch hinter dem griechischen Team auf einem etwas enttäuschenden dritten Platz wieder. Durch einen fulminanten Zwischenspurt in der vorletzten Runde – 5,5 Punkte aus sechs – kämpfte man sich zwar auf einen halben Zähler wieder an beide Teams heran. In der letzten Runde fehlte jedoch das letzte Quäntchen Glück. Es siegte Polen letztlich verdient mit einem halben Punkt Vorsprung vor Deutschland und einem weiteren halben Zähler vor Griechenland.
So kam es, dass Knut die Rückreise über den großen Teich nunmehr im Gepäck des polnischen Teams antrat. Im kommenden Jahr wird er auf jeden Fall wieder nach Deutschland zurückkehren, denn dann findet das Jubiläumsturnier, die 30. NATO Meisterschaft 2019, in Berlin statt. In Anbetracht der zentralen Lage Berlins wird mit einer hohen Spielbeteiligung der NATO-Länder gerechnet. Unterstützt wird dieses Turnier sowie auch bereits die Teilnahmen des deutschen Teams an bisherigen NATO-Meisterschaften durch die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V. (KAS) als Förderer des Schachsports in der Bundeswehr. Die KAS wird auch 2019 wieder ein starkes Team an den Start bringen.
Die Platzierungen der deutschen Spieler im Einzelnen:
OGefr Elijah Everett, GebJgBtl 233, Mittenwald (5,5 Punkte / 3. Platz),
Maj i.G. Oliver Nill, BMVg FüSK I (5 / 5.),
StFw Mark Helbig, BAPersBw IV 3.1.4, Köln (5 / 6.),
StAp Lorenz Drabke, VersInstZ SanMat, Pfungstadt (5 / 7.),
Ulrich Bohn, ZCSBw – DEUmilSAA, Lahnstein (4,5 / 13.),
TRDir Hans-Christoph Andersen, BMVg P I 1, Berlin (4 / 22.),
OTL Guido Schott, 2. LtStff/ FlBschft BMVg, Köln (4 / 28.),
OStFw Marko Sauer, KdoH ZA, Strausberg (3 / 41.),
StHptm Karl Koopmeiners, KdoCIR, Bonn (2,5 / 53.).
Die Einzelwertungen der Meisterschaft
Die deutschen Spieler wie auch die polnischen belegten vier der ersten zehn Plätze. In der Einzelwertung waren in der Setzliste die deutschen Spieler IM Lorenz Drabke und FM Mark Helbig an den Positionen eins und zwei gesetzt. Hier kam es jedoch nach vier Runden zu dem Kuriosum, dass das griechische Geschwisterpaar, WIM Ekaterini Pavlidou und IM Anastasios Pavlidis, mit 100 Prozent vor dem Rest des Feldes an der Spitze lag.
Nach seinem Sieg in der fünften Runde gegen Mark Helbig konnte Anastasios Pavlidis mit zwei Remisen in den beiden Schlussrunden den Gesamtsieg in der Einzelwertung mit sechs Punkten sicherstellen. Einen halben Punkt dahinter kam der junge polnische Spieler Damian Graczyk, der ebenso wie Pavlidis ungeschlagen blieb, auf den zweiten Platz.
Ein sehr gutes Turnier aus deutscher Sicht spielte der erstmalig im Team vertretene Elijah Everett. Nach seinem Partieverlust in der ersten Runde drehte er mächtig auf und erreichte mit ebenfalls 5,5 Punkten den dritten Platz. Erwähnenswert auch der fünfte Platz von Oliver Nill, der mit fünf Punkten nach Feinwertung hinter Ekaterini Pavlidou ebenfalls ohne Partieverlust blieb.
Das Rahmenprogramm stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Schachs. Am „freien“ Mittwoch Nachmittag konnten die Spieler der NATO-Meisterschaft am Lubbock Open, einem Schnellschachturnier, teilnehmen. Am Freitag wurden parallel eine Simultanveranstaltung mit GM Onischuk sowie ein Blitzturnier ausgetragen. Im Blitzturnier bestätigte Elijah Everett seine gute Form. Mit 8,5 Punkten aus zehn Partien siegte er vor dem dänischen FM Finn Pedersen.
Alle Informationen zu Paarungen und Platzierungen der 29. NATO Schachmeisterschaft 2018 können auf der Internetseite www.natochess.combzw. den dort verlinkten Seiten eingesehen werden.
Die Einzelwertungen der Meisterschaft mit Platz eins bis zehn:
Platz | Name | ELO | Nat. | Pkt. |
1 | IM Pavlidis, Anastasios | 2357 | GRE | 6 |
2 | Graczyk, Damian | 2066 | POL | 5,5 |
3 | Everett, Elijah | 2217 | DEU | 5,5 |
4 | WIM Pavlidou, Ekaterini | 2157 | GRE | 5 |
5 | Nill, Oliver | 2194 | DEU | 5 |
6 | FM Helbig, Mark | 2361 | DEU | 5 |
7 | IM Drabke, Lorenz | 2419 | DEU | 5 |
8 | Pietruszewski, Marcin | 2198 | POL | 5 |
9 | IM Bobula, Mateusz | 2347 | POL | 5 |
10 | Sycz, Dariusz | 2222 | POL | 5 |
Die Tabelle der Mannschaftswertungen im Einzelnen:
Platz | Mannschaft | Punkte |
1 | Polen | 20,5 |
2 | Deutschland | 20 |
3 | Griechenland | 19,5 |
4 | Vereinigte Staaten von Amerika | 16 |
5 | Dänemark | 15,5 |
6 | NATO Team A | 15,5 |
7 | Niederlande | 14,5 |
8 | Slowenien | 14 |
9 | Großbritannien | 13 |
10 | NATO Team B | 12 |
11 | Veteranen Team A | 12 |
12 | Veteranen Team B | 12 |
13 | Kanada | 8,5 |
14 | Estland | 3 |
Text: KAS/Daniel Bigalke
Fotos: KAS