Beginn einer hervorragenden Tradition

Zum zweiten Mal in Folge fielen die Tandem-Fallschirmspringer des Kommando Spezialkräfte (KSK), unter der Federführung der Gebirgsjägerbrigade 23, für den guten Zweck vom
Himmel. Auf ihrem Bauch hatten sie verdiente Soldaten anliegender Verbände, welche für eine wohltätige Spende in den einmaligen Genuss des Sprunges kamen.

Die Fallschirmsprungwoche der Gebirgsjägerbrigade 23 hat den Zweck die Einsatzbereitschaft der Gebirgssoldaten im Fallschirmspringen zu erhalten. Mit dabei: Tandemmaster vom Kommando Spezialkräfte aus Calw sowie Freifaller der EloKa und der Luftwaffe.
Auch dieses Jahr wurde die gemeinsame Sprungwoche wieder von der 3. Kompanie des Füssener Gebirgsaufklärungsbataillons 230 ausgerichtet. Reguläre Sprungwochen gibt es mehrmals im Jahr. Dabei üben die sogenannten Freifaller der Gebirgsjägerbrigade 23 das militärische Gleitfallschirmspringen. Um die Freifallbefähigung zu erlangen, durchlaufen Soldaten eine spezielle Ausbildung. Die Besonderheit dabei: Freifaller nutzen keinen gewöhnlichen Rundkappenfallschirm, der sich automatisch beim Verlassen des Luftfahrzeugs öffnet, sondern einen Gleitfallschirm. Diesen müssen sie in der Luft manuell auslösen. Solange fallen sie ungebremst dem Boden entgegen. Diese atemberaubende Variante der Verbringung, ermöglicht die Erfüllung von Aufträgen weit hinter den feindlichen Linien.

Die Gebirgsjägerbrigade 23 unterhält bis zu vier Gruppen freifallbefähigter Soldaten. Eine Gruppe besteht aus zehn bis zwölf Soldaten. Darunter sind drei Gruppen aus den Hochgebirgsjägerzügen der Gebirgsjägerbataillone aus Bad Reichenhall, Bischofswiesen und Mittenwald sowie eine Gruppe aus dem Hochgebirgsspähzug des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 in Füssen. Zudem kommen einige Sonderverwendungen, welche ebenfalls mit der Befähigung zum freien Fall ausgestattet sind.
Die freifallbefähigten Gebirgssoldaten haben den Auftrag, nach dem Absetzen aus dem Flugzeug leise und unerkannt weit hinter die feindlichen Linien zu gleiten und dort ihren Auftrag am Boden auszuführen. In der Luft legen sie bis zu 50 Kilometer zurück. Als autarkes, taktisches Element bieten sie dem Kommandeur vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Ein auf diese Weise abgesetzter Trupp kann sensible Aufklärungsdaten liefern. Außerdem kann er das Gelände für die Truppe, die später folgt, sichern und vorbereiten. „Der Auftrag endet nicht, wenn wir landen. Erst dann geht er so richtig los! Die Truppe verlässt sich darauf, dass wir, die Ersten vor Ort, das Gebiet zügig für ihre Ankunft vorbereiten. Zum Beispiel in dem wir mit dem reellen Auge am Feind einen Artillerie- oder Luftschlag direkt in das Herz der gegnerischen Truppen lenken “, sagt Hauptfeldwebel Rico K., Beobachtungsfeldwebel aus einem der Joint Fire Support Teams aus Bad Reichenhall. Mit dieser Fähigkeit bereichern die Freifaller das Fähigkeitsprofil der Gebirgstruppe ungemein.
Tandemsprünge gehören zu den besonderen Fähigkeiten des KSK. So können beispielsweise Ärzte, Kampfmittelräumer oder sogar Politiker und Diplomaten sicher und schnell in das Einsatzgebiet gelangen.

 

Während der Sprungwoche erhalten auch die Kommandosoldaten die Möglichkeit, ihre Pflichtsprünge für den Erhalt der Tandemlizenz abzulegen. Die Elitesoldaten nutzen jedoch zudem die Gelegenheit und halten gemeinsam mit dem Gebirgsaufklärungsbataillon eine Spendenaktion für die Kinderkrebshilfe Königswinkel ab.
Bis zu sechs Tandemmaster boten den freiwilligen Soldatinnen und Soldaten der umliegenden Verbände die besondere Chance, sich als Passagiere aus 3.500 Meter Höhe in den freien Fall stürzen. Für die Calwer ist dies eine willkommene Möglichkeit, bereits mit ihren Übungen etwas Gutes für unsere Gesellschaft zu tun. Im scharfen Einsatz hat sich diese Fähigkeit bereits oft bezahlt gemacht.
Schirmherr der Spendenaktion war die Unteroffizierskameradschaft der Gebirgsjägerbrigade 23, welche bereits letztes Jahr mehrere Tausend Euro für den Verein in Traunstein und dem Berchtesgadener Land sammeln konnte. Der Leiter des Sprungdienstes, Hauptfeldwebel Sascha B., hofft an den Erfolg der letzten Aktion anzuschließen und auch dieses Mal, den Kindern etwas Gutes tun zu können. Die Übergabe der Spenden wird schon bald stattfinden.

Text: Gebirgsjägerbrigade 23
Fotos: Oliver Keller

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