In London kämpften 12.000 Athleten um Medaillen und Podestplätze. 115 von ihnen gehören der Bundeswehr an. Die Sportler der Streitkräfte errangen insgesamt 19 Mal Edelmetall für das Deutsche Team.
Gold
Im Achter der Ruder-Equipe saßen zwei Sportsoldaten der Sportfördergruppe Appen: Stabsgefreiter Eric Johannesen und Stabsunteroffizier Richard Schmidt. Das Team schlug Kanada und stieg auf dem ersten Platz auf’s Treppchen. Seit 36 Rennen war das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes ungeschlagen und überholte durch einen großartigen Schlussspurt Gastgeber Großbritannien ebenfalls, die in Führung lagen.
Es ist bereits die dritte Medaille für den deutschen Ruderverband in London, die Stabsgefreiter Tim Grohmann und Hauptgefreiter Philipp Wende im Rudervierer holten. Gemeinsam mit den Teamkameraden konnten sie auf dem Dorney Lake die Boote aus Kroatien und Australien auf die Plätze verweisen.
Zwölf Jahre musste Deutschland auf Gold im Diskusswerfen warten. Stabsunteroffizier Robert Harting von der Sportfördergruppe Berlin hat es geschafft. 68,27 Meter schleuderte er die Scheibe und machte nach dem fünften Durchgang die Medaille und damit den Olypiasieg klar.Der Iraner Ehsan Hadadi wurde von dem Favorit aus Deutschland übertroffen.
Stabsunteroffizier Tina Dietze (Sportfördergruppe Frankfurt / Oder) hatte schon Anteil am Silber-Erfolg des deutschen Vierer-Kajaks. Dazu nun Gold am 9. August im Zweier-Kajak. Einen Start-Ziel-Sieg fuhr sie mit ihrer Partnerin Franziska Weber ein.
Beachvolleyball: Oberfeldwebel Julius Brink von der Sportfördergruppe Köln holte olympisches Gold nach Deutschland. Mit seinem Partner Jonas Reckermann besiegte er im Finale die Brasilianer und sie machten den ersten Olympia-Sieg im Beachvolleyball perfekt. Beachvolleyball ist seit 1996 olympische Disziplin.
Silber
Den Anfang der Erfolge von Bundeswehrsportlern machte am 31. Juli Hauptgefreiter Sideris Tasiadis von der Sportfördergruppe Sonthofen. Im Wildwasserkanal errang er im Canadier Einer die Silbermedaille. Mit einer Zeit von 98.09 Sekunden lag er hinter dem Franzosen Tony Estanguet. Somit war die erste Medaille für die Bundeswehrsportler eine Silberne.
Ebenfalls Silber erreichte Stabsgefreiter Marcel Nguyen. Durch eine bemerkenswerte Leistung im Mehrkampf an den Geräten steigerte sich der zweimalige Barren-Europameister der Sportfördergruppe Todtnau im Verlauf des Wettkampfes. Mit 91,031 Punkten holte er Edelmetall für Deutschland – erstmals nach fast 80 Jahren! Nach fulminatem Schluss am Boden war die Silberne perfekt. An seinem Lieblingsgerät dem Barren machte Nguyen seine zweite Silbermedaille klar. Hinter dem Chinesen Feng Zhe erturnte er sich den zweiten Platz auch im mehrkampf. „Ich habe mir einfach vorgestellt, ich sei in meiner Trainingshalle, das hat mich beruhigt“.
Silber im Siebenkampf gab es für Lilli Schwarzkopf erst nach einer Schrecksekunde. Sie war mit einer Russin verwechselt worden, wonach sie angeblich ihre Bahn beim 800-Meter-Lauf im Siebnekapmf verlassen hätte. Die Analyse ergab nach fast einer Stunde, dass die Hauptgefreite aus Warendorf die erste Medaille im Siebenkampf nach 1992 hinter der Britin Jessica Ennis ihrem Erfolgskonto zubuchen konnte.
Die beiden Bundeswehrsportlerinnen Oberfeldwebel Katrin Wagner-Augustin und Stabsunteroffizier Tina Dietze holten Silber mit dem Kajak-Vierer. Die Athletinnen und ihr Team hatten nur hinter Ungarn auf 500 Metern das Nachsehen. Katrin Wagner-Augustin hatte allerdings so ihren fünften Olympiasieg knapp verpasst.
Er ist bereits Weltmeister im 10 Kilometer-Freiwasser-Schwimmen. Oberstabsgefreiter Thomas Lurz, holt bei den Olympischen Spielen 2012 den zweiten Platz und ist der einzige deutsche Schwimmer, der mit einer Medaille nach Hause fährt. In Rio will er Gold holen: „Da schwimmen wir im Meer“, beurteilt er seine dortigen Chancen.
Bronze
Zurück im Wildwasserkanal von London. Stabsgefreiter Hannes Ralf Aigner paddelte zur Bronzemadaille im Kajak-Einer. 94,42 Sekunden brauchte der Sportsoldat aus Sonthofen für den anspruchsvollen Kurs des „Lee Valley White Water Centre“. Schneller waren nur ein Italiener Italien und ein Tscheche.
Dimitri Peters zeigte sich überaus glücklich über seinen Medaillengewinn in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm im olympischen Judoturnier. Ein Traum sei in Erfüllung gegangen sagte er gegenüber Medienvertretern. Von der Sportfördergruppe Köln kommend setzte er sich gegen den Usbeken Ramziddin Sajidov durch.
Bronze für Hauptfeldwebel Andreas Tölzer. Der Judoka der Sportfördergruppe Köln holte sich in der Klasse über 100 Kilogramm mit seinem Sieg über den Weißrussen Igar Makarow – eine Minute vor Kampfende – den Medaillenrang 3.
Enttäuschung trotz Medaille: Stabsunteroffizier Sebastian Bachmann und Oberfeldwebel André Weßels waren im Halbfinale an den Japanern gescheitert. Damit hinter ihren Erwartungen ging es „nur“ noch um Platz 3 auf der Planche gegen die USA. Mit 45:27 aber ein klarer Sieg.
Ungarn und Portugal vorne, doch nach einem Schlussspurt konnten sich Hauptfeldwebel Andreas Ihle und Partner Martin Hollstein mit einer Zeit von 3:10,117 noch auf Platz 3 setzen. Eine wietere Medaille geht damit zur Sportfördwergruppe Frankfurt (Oder).
Tischtennis-Ass Bastian Steger hat gut lachen. Letztlich klappte es noch mit einer Bronzemedaille. Mit dem Männer Tischtennisteam gelang in einem spannenden Spiel der Sieg gegen das Team aus Hongkong mit 3:1. Geschlagen geben mussten sie sich zuvor den Chinesen. Diese Bronzemedaille war im Verlauf der Spiele die 14. Medaille für Bundeswehrsportler.
„Ich kann es nicht glauben – es ist Bronze“, so Hauptgefreiter Raphael Holzdeppe nach dem Stabhochsprung. 5,91 m übersprang der Bundeswehrsportler der Sportfördergruppe Mainz.
Ein Geschenk zum 25. Geburtstag machte sich Stabsunteroffizier (FA) Helena Fromm. Über die Trostrunde bekam die Soldatin eine zweite Chance auf eine Medaille. Die sie nutzte. Platz 3 macht sie überglücklich.
Fotos: London 2012; DTTB; Bundeswehr/Bienert; Bundeswehr/Rott; Bundeswehr/Ströter; www.kanu.de;