Die deutsche Meisterin Helen Grobert (Remetschwiel) jubelte bei den Europameisterschaften in St. Wendel über ihre vierte EM-Medaille: Nach Silber im Jahr 2010 (Juniorinnen), Bronze 2013 (U23) und Silber im gestrigen Team Relay, erkämpfte sie sich eine weitere Bronzemedaille im Rennen der U23.
„Ich bin total happy, dass ich alles umsetzen konnte. Die Team-Medaille von gestern hat mich super motiviert und ich habe versucht einfach meinen Rhythmus zu fahren. Dass wir Pauline und Jolanda eingeholt haben, darum habe ich mich gar nicht gekümmert. Als in der letzten Runde die Attacke ging, da sind nur Lisa Rabensteiner und ich mitgekommen. In der technischen Passage im Wald konnte ich sie dann abhängen, da habe ich mit Technik-Trainer René Schmidt geübt. Nach den bisherigen Ergebnissen konnte ich nie mit einer Medaille rechnen, Top fünf wäre schon super gewesen. Es ist unglaublich, einfach geil,“ jubelte sie im Ziel.
Von Beginn an gehörte die Weltcup-Siegerin von Cairns zu den Fahrerinnen, die das EM-Rennen im Saarland mitbestimmten. Ende der dritten Runde schob sie sich sogar an die Spitze des gesamten Feldes, konnte aber im Finale die überragende Französin Pauline Ferrand-Prevot nicht stoppen.
Die 50 kg leichte Pauline Ferrand-Prevot, die schon vor einer Woche beim Weltcup in Albstadt und auch im Mai in Nove Mesto die Elitekonkurrenz beherrschte, siegte mit klarem Vorsprung vor der Schweizerin Jolanda Neff, die kurz vor der Einfahrt ins Stadion allerdings stürzte und darum keine Chance mehr auf den Titel hatte.
Die Französin ist ein Multitalent auf dem Rad und nicht nur im Gelände Weltspitze. Auch auf der Straße hat sie schon große Siege gefeiert, zuletzt beim Weltcuprennen Fleche Wallone in Belgien. 2012 in London war sie Achte im Olympischen Straßenrennen. Außerdem gewann sie mehrere französische Zeitfahr-Titel.
Neff und Prevot lieferten sich über die Vier-Runden-Distanz ein packendes Duell, in das in der vorletzten Runde die Deutsche Helen Grobert einzugreifen schien, die dann aber wieder auf Rang drei zurückfiel, diese Podiumsplatzierung aber bis ins Ziel erfolgreich verteidigte, mit einem Rückstand von 39 Sekunden auf die neue Europameisterin. Lena Putz wurde mit 4:49 Min. Rückstand Zwölfte, Majlen Müller belegte Platz 23 (2 Runden zurück).
Text: BDR
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