Zwei Top Ten-Platzierungen für deutsches Elite-Team in London – Sophia Saller und Justus Nieschlag überzeugen

ITU World Triathlon Series London, Damen, Hyde Park London, 31.05.2015, ©JoKleindl

ITU World Triathlon Series London, Damen, Hyde Park London, 31.05.2015, ©JoKleindl

Die Triathlon-Weltmeisterschafts-Serie ging in London bereits in die sechste Runde der laufenden Saison. In einem Sprint-Rennen über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen traten acht deutsche Athleten an. Vor allem die „jungen Wilden“ präsentierten sich in beeindruckender Form. Obergefreiter Justus Nieschlag (Sportfödergruppe Bw Mainz), Junioren-Europameister von 2011, erreichte Platz neun und somit das beste deutsche Ergebnis dieses Tages. Bei den Damen kämpfte sich die amtierende U23-Weltmeisterin Sophia Saller auf Rang zehn.
Mit diesem neunten Rang erzielte Nieschlag das beste WM-Resultat seiner noch jungen Karriere Rennen der Triathlon-Weltmeisterschafts-Serie in der englischen Hauptstadt. 51:12 Minuten hatte der 23-Jährige über die Sprint-Distanz benötigt. Teamkollege Stabsunteroffizier Gregor Buchholz (51:23 Minuten) wurde 16. und Hauptfeldwebel Steffen Justus (beide Sportfördergruppe Bw Mainz, 51:30 Minuten) kam auf Rang 18. Sieger bei den Herren wurde der Brite Alistair Brownlee, der nach 50:39 Minuten den Spanier Fernando Alarza und den Franzosen Vincent Luis auf die Plätze verwies.

Rang zehn für Sophia Saller (Ingolstadt) war die beste Platzierung der deutschen Triathlon-Damen in London. Die Mathematik-Studentin der Oxford University war nach 56:33 Minuten im Ziel. Junioren-Weltmeisterin Laura Lindemann (Potsdam, 56:45 Minuten) wurde starke 14. Haupterfreiter Hanna Philippin (Sportfördergruppe Bw Mainz, 57:04 Minuten) kam auf Rang 20 und Anja Knapp (Dettingen, 57:37 Minuten) auf Platz 28. Die bestplatzierte Deutsche im WM-Ranking Rebecca Robisch (Saarbrücken) musste nach gutem Rennstart mit einem Raddefekt die Spitze ziehen lassen und finishte nach 1:01:13 Stunden als 58. Den Sieg sicherte sich Weltmeisterin Gwen Jorgensen (55:45 Minuten). Die Amerikanerin gewann vor ihren Landsfrauen Katie Zaferes und Sarah True.

Justus Nieschlag von Beginn an in der Spitzengruppe

ITU World Triathlon Series London, Hyde Park London, 31.05.2015, ©JoKleindl

ITU World Triathlon Series London, Hyde Park London, 31.05.2015, ©JoKleindl

Bei den Männern entwickelte sich von Beginn an das erwartete Rennen, bei dem die heimischen Favoriten Alistair und Jonathan Brownlee, beim Schwimmen unterstützt von Henri Schoemann (RSA), das Tempo dominierten. Mit vorne dabei auch Justus Nieschlag. Der erste Wechsel ergab dann eine Führungsgruppe von letztlich 18 Athleten, zu der Jonathan Brownlee wegen eines Raddefekts aber im Gegensatz zu Nieschlag nicht mehr zählte.

In einer rund 30 Kopf starken Verfolgergruppe fuhren die beiden anderen Deutschen, Gregor Buchholz und Steffen Justus, gemeinsam mit Vize-Weltmeister Mario Mola und dem starken Südafrikaner Richard Murray. Die Arbeit der Spitzengruppe funktionierte allerdings so gut, dass es den Verfolgern nicht gelang, entscheidend an Boden gut zu machen. Somit wechselten die Führenden mit dem späteren Podium und Nieschlag gut 40 Sekunden vor den Verfolgern, die Gregor Buchholz in die Wechselzone führte.

Auf den abschließenden Laufkilometern setzte sich dann Brownlee ohne größere Probleme gegen die Konkurrenten durch und sicherte sich vor Fernando Alarza und Vincent Luis den „Heimsieg“. Justus Nieschlag schaffte es, sein bestes WM-Resultat zu erzielen und behauptete mit toller Laufleistung einen Top Ten-Rang. Aus der zweiten Gruppe lieferten Buchholz und Justus ebenfalls noch starke Ergebnisse ab. Buchholz konnte sich nach 14:36 Minuten für die finalen fünf Laufkilometer über Rang 16 und Justus, nur zwei Sekunden langsamer laufend, über Rang 18 freuen. Somit gehörten beide zu den schnellsten Läufern des Feldes.

„Das war ein Schritt in die richtige Richtung“

„Wir sind angetreten, um Punkte zu sammeln, und das haben wir geschafft“, war DTU-Cheftrainer Ralf Ebli im Ziel zufrieden mit der Vorstellung seines Herren-Trios. „Es haben zwar nicht alle massiv Punkte gesammelt“, ergänzte er mit Blick auf seine Zielvorgabe, „aber insgesamt war das ein Schritt in die richtige Leistungsrichtung. Justus hat von vorne bis hinten ein Top-Rennen gemacht, und auch mit Gregor und Steffen können wir zufrieden sein“, so der Cheftrainer.

Sophia Saller im „Heimrennen“ Zehnte

ITU World Triathlon Series London, Hyde Park London, 31.05.2015, ©JoKleindl

ITU World Triathlon Series London, Hyde Park London, 31.05.2015, ©JoKleindl

Bei den Frauen dominierten sofort die US-Girls das Renngeschehen. Nach einem schnellen Schwimmen entstieg Caroline Routier aus Spanien als erste dem Serpentine Lake im Hyde Park. Dahinter sechs weitere Damen um Weltmeisterin Gwen Jorgensen und ihre Landsfrauen Katie Zaferes und Sarah True. Stark schwammen auch Anja Knapp und Oberfeldwebel Rebecca Robisch (Sportfördergruppe Bw Mainz), die knapp 20 Sekunden hinter den Führenden das Wasser verließen. Die drei weiteren DTU-Damen hatten etwas mehr Rückstand.

Indes schafften es alle fünf deutschen Triathletinnen in die erste Verfolgergruppe hinter den ersten Sieben. Der Rückstand pendelte sich bei rund 30 Sekunden ein und veränderte sich während der 20 Radkilometer nicht wesentlich: am Ende kam die Verfolgergruppe mit einem deutsche Quartett 23 Sekunden hinter Jorgensen & Co. zum Wechsel auf die abschließenden fünf Laufkilometer. Rebecca Robisch hatte Pech. Nach starkem Schwimmen fuhr ihr eine Konkurrentin ins Rad, so dass die gebürtige Rotherin mit defektem Gefährt nur mit Mühe überhaupt zum zweiten Wechsel kam.

Nach diesem setzten sich die drei US-Damen gleich etwas ab, dahinter formierten sich die Verfolgerinnen. Gwen Jorgensen ließ sich rund 1000 Meter Zeit und machte dann läuferisch Ernst bis zum Ziel. Sie sicherte sich damit ihren zehnten Sieg in der WM-Serie in Folge. Sophia Saller demonstrierte, aktuell die schnellste deutsche Triathletin zu sein, und hielt sich in der ersten Verfolgerinnen-Gruppe der Amerikanerinnen auf. Hinter dem erfolgreichen US-Trio kam letztlich eine Gruppe ins Ziel, die sich auf den finalen Metern natürlich etwas auseinanderzog und in der sich Saller am Ende auf Rang zehn einordnete. Wieder mit einem sehr starken Auftritt überzeugte auch Junioren-Weltmeisterin Laura Lindemann, die als 14. ins Ziel kam. Hauptgefreiter Hanna Philippin lief als 20. ein, Anja Knapp als 28. Robisch kämpfte sich ebenfalls ins Ziel und wurde 58.

In der Gesamtwertung ist Saller nun 19. (1096 Punkte) und wird sich ab Montag ihren Abschlussprüfungen an der University of Oxford widmen. Robisch bleibt als 14. mit 1268 Punkten beste Deutsche. Jorgensen hat mit 4000 die optimale Punktzahl.

„Die Nachwuchs-Athletinnen sind stabil in der Weltspitze angekommen“

„Die Ergebnisse waren letztlich in Ordnung“, zog Ralf Ebli, Cheftrainer der Deutschen Triathlon Union, ein einigermaßen zufriedenes Fazit. „Insgeheim hatten wir auf ein wenig mehr gehofft, allerdings Rebecca hatte Pech bei einem Raddefekt. Aber vor allem die beiden jungen Athletinnen Sophia und Laura haben gezeigt, dass sie stabil in der Weltklasse mithalten können und dort angekommen sind.“

Heim-Rennen stehen vor der Tür  – DM in Düsseldorf und WM in Hamburg

Die ITU Triathlon-Weltmeisterschafts-Serie bleibt vorerst in Europa. Das nächste Rennen steht am 18. und 19. Juli in Hamburg an. In der Hansestadt gilt es für das deutsche Elite-Team, im Hinblick auf die WM-Wertung und die Olympiaqualifikation weitere wichtige Punkte zu sammeln. Nach dem Schwimmstart in der Alster wartet auf die Athleten hier eine technisch sehr anspruchsvolle Radstrecke, bei der es in sechs Runden à 3,3 Kilometern in engen Kurven durch die Stadt geht. Die abschließenden fünf Kilometer Laufen werden ebenfalls in zwei Runden absolviert und enden im Ziel auf dem Hamburger Rathausplatz.

Zunächst werden Cheftrainer Ralf Ebli und Bundestrainer Dan Lorang ihre Schützlinge in einem Höhentrainingslager in St. Moritz auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten. Der nächste Wettkampf-Höhepunkt werden die DTU Deutschen Meisterschaften über die Sprint-Distanz sein. In Düsseldorf wird sich die gesamte Triathlon-Nationalmannschaft am 28. Juni den heimischen Triathlon- und Sportfans zeigen.

Text: DTU

Foto: DTU/Jo Kleindl

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