Anne Haug aus Bayreuth darf für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro planen. Die 32-jährige schaffte beim Test-Event an der brasilianischen Copacabana über die olympische Triathlon-Distanz von 1500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometern Laufen nach 2:00:57 Stunden mit Rang sieben die Qualifikationskriterien der Deutschen Triathlon Union und des DOSB. Bei den Herren konnte keiner aus dem Trio der deutschen Triathlon-Nationalmannschaft unter die ersten Acht kommen und sich für Olympia 2016 qualifizieren. Bester DTU-Starter war Gregor Buchholz (Saarbrücken, 1:51:00 Stunden) als 22. Die Rennen in Rio gewannen die amtierenden Weltmeister Gwen Jorgensen (USA, 1:58:47 Stunden) und Javier Gomez (ESP, 1:48:26 Stunden).
Anne Haug mit tollem Schwimmen und bestem Resultat seit über einem Jahr
„Wir haben das Ziel Olympia-Qualifikation mit Annes toller Leistung geschafft. Das ist hervorragend“; sagte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli. „Gut zu sehen war auch, dass der schwere Kurs in Rio Anne liegt.“ Die so gelobte war ebenfalls mehr als zufrieden, vor allem darüber, dass sie bei der Auftaktdisziplin mit den Besten der Welt mithalten konnte, und damit den Grundstein für ihr bestes internationales Resultat seit über einem Jahr legen konnte. „Das ist mir noch nie passiert. So kann man natürlich einige Körner sparen, da man nicht gezwungen ist, Tempo auf dem Rad zu machen und das Rennen selbst in der Hand hat. Das ist die perfekte Ausgangsposition.“ Diese nutzte sie denn auch trotz eines verpatzten zweiten Wechsels, der sie viel Zeit kostete. „Ich bin an meinem Wechselplatz vorbei gelaufen und musste noch einmal zurück. Dann bin ich irgendwie nicht in meine Schuhe gekommen und alle waren weg.“ Derartige Sorgen hatten ihre Teamkolleginnen mit Blick auf die Olympia-Qualifikation leider nicht. Hanna Philippin (Saarbrücken, am Ende 23.) war auch schnell beim Schwimmen, konnte aber auf dem Rad nicht ihre Leistung abrufen. Anja Knapp (Dettingen, 25.) schaffte ebenfalls den Sprung in die erste Gruppe, verlor aber beim abschließenden Laufen viel Zeit. Sophia Saller (Ingolstadt, 29.) und Rebecca Robisch (Saarbrücken, 30.) hatten keinen guten Tag, waren nach dem Schwimmen schon zu weit weg von der Weltspitze und konnten diesen Rückstand nicht mehr wettmachen.
Gregor Buchholz: „Das Mannschaftsergebnis ist schon enttäuschend“
Diese Rennkonstellation machte auch den drei DTU-Herren zu schaffen. Gregor Buchholz, Steffen Justus (Saarbrücken, 25.) und selbst der schnelle Schwimmer Justus Nieschlag (Lehrte, 54.) waren nach dem Verlassen des Meeres an der Copacabana in der Verfolgungsgruppe. Da diese nicht mehr den Anschluss an die Spitze schaffte und es keinem der drei gelang, unter die ersten Acht zu laufen, fällt die Entscheidung über die Olympia-Tickets erst im kommenden Jahr. „Das Mannschaftsergebnis ist schon enttäuschend. Wir hatten uns mehr ausgemalt“, sagte Buchholz und war sich darin mit dem DTU-Cheftrainer Ralf Ebli einig.
Text: Deutsche Triathlon Union
Foto: Deutsche Triathlon Union/ Jo Kleindl