Deutschland-Achter Zweiter beim Marathon auf Nord-Ostsee-Kanal

Ruderabchter_MarathonBei der 15. Auflage des Rudermarathons auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist der Deutschland-Achter beim SH Netz Cup mit einem Kraftakt nur eine Woche nach den Weltmeisterschaften auf den zweiten Platz geru­dert. Beim wohl härtesten Ruderrennen der Welt hatten die Deutschen in Rendsburg einen guten Start, anschließend blieb es vor allem im Duell mit Weltmeister Großbritannien spannend auf den 12,7 Kilometern. Nach knapp 14 Minuten erwischte das britische Großboot jedoch den besseren Turn, setzte sich vor den Deutschland-Achter und nahm dem Titelverteidiger so den Sieg ab. Dritter wurden die Niederlande vor den USA.
Die Deutschen legten auf den ersten Metern richtig gut los, sprinteten auf Bahn vier mit einem Schlag wie auf der olympischen Distanz von 2.000 Metern an die Spitze. In einem eng geführten Boot-an-Boot Kampf mit den Niederlanden auf der Nebenbahn rieben sich die Deutschen danach allerdings auf. „Die Blätter haben sich berührt zwischen uns und den Niederlanden“, bestätigt Schlagmann Hannes Ocik die dramatischste Phase des Rennens. Der Deutschland-Achter, der in kompletter WM-Besetzung angetreten war, zog das Tempo noch einmal an, die Holländer hielten dagegen, mussten am Ende aber doch gegen die starke Kraftleistung der Deutschen aufstecken.
Die Briten auf Bahn eins hatten ihrerseits das Team USA abgehängt. Auf den ersten 2,5 Kilometern hatten auch die Ruderer um Steuermann Henry Fieldman alles gegeben, blieben aber knapp hinter dem Deutschland-Achter. Das änderte sich nach dem Zweikampf der Deutschen mit den Niederländern, als die Briten die Lücke nutzten, um entscheidend vorbeizuziehen. „Das haben sie gut ausgenutzt“, sagt Ocik. Dem britischen Großboot gelang es anschließend, im guten Rhythmus weiter Vollgas zu geben, Schlag um Schlag setzten sie sich vor den Deutschland-Achter und erarbeiteten sich einen Vorsprung, der nicht mehr einholbar war.
Auf den letzten Kilometern war der Abstand zu deutlich, als dass die Deutschen noch hätten herankommen können, zumal der Deutschland-Achter zunehmend auf der Welle der Briten fuhr. Die Niederländer auf Platz drei hingegen versuchten mit einigen Spurts noch, das grüne deutsche Boot zu jagen, doch die Titelverteidiger steckten auf den letzten Kilometern die Schmerzen weg, hielten ihren guten Rhythmus und gingen als Zweiter über die Ziellinie an der Rendsburger Hochbrücke.

Die Revanche gegen die Briten, die mit fünf Ruderern aus dem Weltmeister-Team antraten, ist damit nicht geglückt. „Die Briten waren uns konditionell überlegen“, sagte Bundestrainer Ralf Holtmeyer: „Wir werden uns bis Olympia etwas dagegen einfallen lassen.“ Dafür setzten sich die Deutschen beim Ergometer-Wettbewerb am Freitag und beim Sprint-Rennen des HanseWerk AlsterCups auf der Hamburger Binnenalster am Samstag gegen Großbritannien und die USA durch.
Weitere Stimmen:

Hannes Ocik: Die Briten waren saustark. Wenn du vorne liegst, beflügelt es natürlich. Wenn du hinten bist, ist es brutal. Dazu hatten wir noch Gegenwind auf den letzten Metern und sind auf der Welle der Briten gefahren.

Malte Jakschik: Die Briten sind in diesem Jahr bärenstark. Wenn wir angezogen haben, hatten sie immer etwas entgegenzusetzen. Wenn man das kann, gewinnt man so ein Ding auch.

Anton Braun: Wenn ein anderes Boot erstmal vorbei ist, dann ist es schwierig, dagegenzuhalten. Während wir uns mit Holland verhakt haben, haben die Briten eine Länge herausgefahren und uns dann auf der Welle fahren lassen.

Maximilian Munski: Wir sind das Rennen angegangen wie ein 2000-Meter-Rennen, dann haben wir den richtigen Punkt verpasst und die Briten waren wohl cleverer. Da waren wir im wichtigen Moment nicht wach genug. Aber die Briten sind nicht ohne Grund Weltmeister. Wir respektieren das und erkennen deren Leistung an, haben aber auch gespürt, was bis Olympia unsere Aufgabe ist.

Text: Felix Kannengießer und Carsten Oberhagemann
Foto: Detlev Seyb

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