Der Sieger der India Open heißt Dimitrij Ovtcharov. Mit einem klaren 4:0-Finalerfolg über Japans erst 13 Jahre altes Wunderkind Tomakazu Harimoto holte sich der Weltranglisten-Fünfte nach seinem Sieg beim Europe Top 16 in Antibes und dem Gewinn der Suisse Open seinen dritten Titel in 16 Tagen und seinen insgesamt fünften auf der World Tour. Zudem nimmt Ovtcharov einen Scheck über 18.000 Dollar mit nach Hause. Das Doppel Ruwen Filus/Ricardo Walther hingegen unterlag im Endspiel den favorisierten Japanern Yuya Oshima/Masataka Morizono und musste sich mit der Silbermedaille begnügen.
Ovtcharov: „Bloß nicht an sein Alter denken“
Neu-Delhi erwies sich wie schon einmal in der Vergangenheit als ein exzellentes Pflaster für den Olympiadritten von 2012. Bei seinem ersten und bislang einzigen Auftritt in Indiens Millionen-Metropole im Jahr 2010 hatte der heute 28-Jährige sein erstes Turnier des ITTF-Circuits gewonnen. Diesmal stand der inzwischen zum Weltstar herangereifte Ovtcharov im Endspiel einem sogar erst 13-jährigen Kontrahenten gegenüber und zeigte sich nach dem klaren Erfolg erleichtert: Ovtcharov lächelnd: „Das war schon ein gewisser Druck. Ich wollte ja nicht in die Geschichtsbücher der World Tour als der Spieler eingehen, der das Endspiel gegen den jüngsten Sieger aller Zeiten verliert. Ich habe in den letzten 24 Stunden vor dem Match unglaublich viele Nachrichten bekommen, bloß nicht während des Spiels an das Alter meines Gegners zu denken, sondern mich ganz auf das Match zu fokussieren. Das ist mir gut gelungen. Harimoto ist für sein sein Alter bereits ein unglaublicher guter Spieler, der eine große Zukunft vor sich hat.“
Silbermedaille für Filus/Walther
Nach dem ersten Satz durften Stabsunteroffizier (FA) Ruwen Filus und Unteroffizier (FA) Ricardo Walther noch von der Goldmedaille träumen, dann allerdings hatten sich die Topfavoriten Yuya Oshima und Masataka Morizono auf die im Welttischtennis rare Abwehr-Angriff-Kombination ihrer Gegner eingestellt und entschieden das Endspiel mit 9:11, 11:7, 11:6 und 11:9 für sich. Die Deutschen Meister, die sich in zwei Wochen bei den nationalen Titelkämpfen in Bamberg an der Titelverteidigung versuchen werden, zeigten im Finale ebenso wie in den Runden zuvor eine überzeugende Leistung. Im Halbfinale hatte sich Filus/Walther in einem deutschen Duell gegen die Bergneustädter Benedikt Duda/Steffen Mengel und im Viertelfinale gegen die Franzosen Tristan Flore/Quentin Robinot durchgesetzt. Die japanischen Sieger zählen seit etwa zweieinhalb Jahren zu den besten und konstantesten Duos der Welt. 2015 gewannen die Japaner u.a. die Grand Finals der World Tour, 2016 wurde sie Zweiter.
Im Damen-Einzel setzte sich die Japanerin Mori Sakura gegen die Schwedin Matilda Ekholm, die sich in guter Form präsentierte und zusammen mit der für Berlin spielenden Georgina Pota (Ungarn) den Doppel-Titel gewann.
Text: DTTB Foto: Flickr/Sandeep Shetty/SPORTZPICS
Masataka Morizono / Oshima Yuya aus Japan und Ricardo Walther / Ruwen Filus.