Robert Hering – Deutscher Vizemeister Vier-mal-200-Meter-Staffel – „Gefightet bis zum Schluss“

Neun Zehntel nur, hauchdünn dokumentiert, erschien das Leichtathletik-amtliche Endergebnis am zweiten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften auf den Großbildschirmen der Multifunktionshalle Arena Leipzig – kurz zuvor war das das Rennen der aktuellen deutschen Vier-Mal-200-Meter-Sprintgiganten gestartet, das bei den nationalen Hallen-Titelkämpfen im vor Jubelrufen dröhnenden Rennbahnoval unter den beiden schärfsten Kontrahenten über Gold und Silber entschied: Nämlich Maurice Huke, Philipp Trutenat, Sportsoldat Robert Hering und Maximilian Heinrichs, allesamt für den siegverwöhnten Traditionsclub TV Wattenscheid startend. Die ärgsten Widersacher dabei  nicht minder schwergewichtig und mit Sportsoldat Aleixo Platini Menga, Tobias Lange, Jonas Breitkopf und Daniel Hoffmann am Start, das Schnellkraft-Quartett vom TSV Bayer 04 Leverkusen – ein ebenfalls erfolgsgekröntes Team.

 Schon die Bahnverteilung mit Bahn fünf für Leverkusen und Bahn sechs für die Wattenscheider ließ angesichts bekannter Leistungsbilder, wie der Staffelaufstellung, schnell erahnen, dass es auf der überaus schnellen Leipziger Arena-Bahn fulminant zugehen würde. Auf der Zielgeraden sicherten sich die Leverkusener mit bravourös herausgelaufenen 1:24,92 Minuten dann auch den Sieg: Und zwar mit der siebtschnellsten Hallenzeit, die jemals von einer deutschen Vereinsstaffel gesprintet wurde. Das Top-Ergebnis dürfte allerdings auch auf den unnachgiebigen Druck der vier Wattenscheider Kurzstreckler zurückzuführen sein, die zum Schluss mit superknappen 1:25,01 Minuten noch einmal mächtig aufzubegehren versuchten – am Ende immerhin die Silbermedaille. Die Atemfrequenz noch leicht erhöht, sprach der Berliner Sportjournalist Volker Schubert kurz nach dem beindruckenden Vierrundenspektakel mit Sportsoldat Robert Hering über das Leipziger Staffelrennen und seine sportlichen Pläne für 2019.

 

Bundeswehr Sport-Magazin: Was für eine kämpferische Dramatik Robert, die vier Mal 200 Meter. Das war fighten bis zum letzten Meter gegen die absolut starken Leverkusener! Und plötzlich lag da auch noch der Sportclub Charlottenburg Berlin vor euch, und ihr habt ihn dann mit einer Mordsbravour regelrecht niedergerannt – am Ende lockte dann die wirklich hart verdiente Belohnung, der Deutsche Vizemeistertitel. Wie würdest Du den Rennverlauf jetzt, nur ein paar Minuten nach dem Finale kommentieren?  

Robert Hering: Die Staffel war dieses Jahr ja kein Selbstläufer. Leverkusen ist schon vorher mit einer sehr guten Zeit angetreten. Dass es so knapp werden würde, haben wir vorher eigentlich gar nicht so gedacht. Wir hatten für unsere Verhältnisse trotzdem aber schon mit Silber gerechnet. Aber wir waren auch durch viele Ausfälle, auch verletzungsbedingt, wie zum Beispiel bei Robin Erewa, geschwächt und jetzt vor und in der Hallensaison deshalb nicht in absolut taffer Verfassung. Unterm Strich haben wir aber hier in der Arena Leipzig ein wirklich gutes Rennen absolviert, wir haben gefightet bis zum Schluss und dafür sind wir auch zu Recht mit Silber belohnt worden. Glückwunsch natürlich an Leverkusen!

Bundeswehr Sport-Magazin: Ja, klasse Robert. Und wie geht es jetzt weiter in der Saison für Dich, da steht für das Nationalteam des Deutschen Leichtathletik Verbands im Herbst ja definitiv ein global hochkarätiger Event an?   

Robert Hering: Die Hallensaison ist nach Leipzig nun für mich auf jeden Fall vorbei. Jetzt geht’s für mich in den stufenweisen Aufbau für die Sommersaison. Und völlig klar ist dabei auch für mich: Das große Ziel im Herbst, das markiert natürlich die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Doha. Dafür will ich fit sein.

Bundeswehr Sport-Magazin: Und willst Du bei den Weltmeisterschaften sowohl im Einzelrennen als auch wieder in der Staffel starten, wenn bis dahin trainingsmäßig alles optimal für Dich verläuft und die Qualifikation für beide Rennen stimmt?

Robert Hering: Ja, das werden wir sehen, wie sich jetzt der Aufbau in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt. Ich bin da durchaus zuversichtlich. Ich habe zurzeit jedenfalls keine Probleme mit der Gesundheit. Und das ist für mich schon mal sehr viel wert! Und wenn sich die gesundheitlichen Werte jetzt stabil halten und die sportlichen Werte ansteigen, dann hoffe ich, dass ich das alles im weiteren Saisonaufbau auch gut in Schnelligkeit für die Doha-Qualifikationen umsetzen kann.

Bundeswehr Sport-Magazin: Kurz noch zur Bundeswehr gefragt, Robert. Du bist ja Sportsoldat bei der Streitkräftebasis. Bei welcher Sportfördergruppe bist Du und welchen Dienstgrad führst Du da aktuell?

Robert Hering: Ich bin Stabsunteroffizier. Und ich werde von der Sportfördergruppe Frankenberg in Sachsen betreut, bei Oberstabsfeldwebel Jan Fiedler, auch ein ehemaliger Topathlet im Skilanglauf. Der versteht unsere Sprache und kennt die sportlichen Bedürfnisse aus eigener Erfahrung – eine optimale Situation für alle, die bei ihm in der Sportfördergruppe sind.

Bundeswehr Sport-Magazin: Dann bist Du ja aufgrund deines Dienstgrades offensichtlich schon etwas länger in der Bundeswehr-Sportförderung dabei. Welche späteren Perspektiven bieten sich dabei für Dich an, außer die der Möglichkeit zum professionellen Training – also hier zum Stichwort duale Ausbildung gefragt?  

Robert Hering: Nach meiner Sportlerkarriere plane ich zunächst einmal meinen Berufsförderungsdienst zu nutzen und eine solide Ausbildung zu machen. Wahrscheinlich geht es für mich in die Richtung Erzieher.

Bundeswehr Sport-Magazin: Dann bleib gesund und bald richtig schnelle Zeiten in der Freiluftsaison für Dich und vor allem in Doha gewünscht!

Robert Hering: Ja, das wäre echt perfekt! Danke, super!

Text und Fotos: Volker Schubert

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