In neun Finals waren die deutschen Trampolinturner bei den kontinentalen Titelkämpfen im April vertreten – ein starkes Ergebnis. Zu einer Medaille reichte es allerdings nicht.
Guimaraes, die Stadt im Norden Portugals war Austragungsort der diesjährigen Trampolin-Europameisterschaften. Für den Deutschen Turner-Bund reiste ein 16–köpfiges Team an, bestehend aus Athleten und Athletinnen aus dem Junioren- und aus dem Senioren-Bereich. Der Cheftrainer der Senioren und Seniorinnen Michael Kuhn zeigte sich nach Ende der Wettkämpfe zufrieden. „Mit vier Finalplätzen haben wir unsere Zielsetzung übertroffen“, bilanzierte er. „Das ist eine gute Entwicklung“, fügte er an.
Viel Lob verdiente sich Leonie Adam. Die Stuttgarterin steigerte im Einzel-Finale mit 51,93 Punkten ihre bisherige Bestleistung und landete auf Rang sechs. „Das war wieder eine tolle Übung“, lobte Kuhn die 21-Jährige, die zudem gemeinsam mit Jessica Simon (Bad Kreuznach) in der Synchron-Entscheidung als Vierte (42,90 P.) das Podest nur knapp verpasst hatte. Ähnlich positiv wie bei den Senioren gestaltete sich die Stimmung im Junioren-Lager, wo ebenfalls vier Finalplätze erreicht wurden. „Im Einzel haben wir unsere Leistung in den Finals abgerufen“, lobte Nachwuchs-Bundestrainer Jörg Hohenstein. „Im Synchron lief es nicht ganz so gut. Warum, das müssen wir jetzt analysieren.“
Durch die Bank wurde bei den Junioren und Senioren zudem deutlich, dass die guten Leistungen noch nicht mit genug Konstanz abgerufen werden können. So gelangen beispielsweise den routinierten Christopher Schüpferling (Frankfurt) und Immanuel Kober (Stuttgart) in der Qualifikation zunächst Übungen, die das Finale in greifbare Nähe brachten. Aufgrund von Abbrüchen in der Kür allerdings vergaben sie jegliche Chancen auf den Endkampf.
Eine Erklärung für die fehlende Konstanz liegt darin, dass mehrere Sportler mit Verletzungen zu kämpfen haben. „Ihm fehlt momentan noch die Routine“, verwies Kuhn insbesondere auch auf die jüngsten Verletzungsprobleme von Martin Gromowski (Bad Kreuznach). Immerhin als Dritter in das Einzel-Finale bei den Männern eingezogen, bekam der Bad Kreuznacher gegen Ende seiner Kür bei einer Landung einen Schlag ins Knie und musste den zehnten Sprung auslassen. 52,045 Punkte bedeuteten Rang sechs in einer Entscheidung, in der es für Gromowski durchaus für einen Podestplatz hätte reichen können. Auch das Synchronpaar Immanuel Kober/Daniel Schmidt wollte alles geben. Doch für den Stuttgarter und den Bramfelder lief es im Finale überhaupt nicht wie gewünscht. Die beiden mussten ihre Übung abbrechen und beendeten den Wettkampf auf Rang acht. Die einzige DTB-Vertreterin in den Finals am Doppel-Mini-Trampolin, Franciska Lohmann (Itzehoe), landete in der Endabrechnung ebenfalls auf dem achten Platz.
Lars Fritzsche (Eberstadt) verpasste als Sechster im Einzel-Wettbewerb der Junioren mit 53,02 Punkten denkbar knapp die Qualifikation für die Olympischen Jugendspiele. Doch der Eberstädter darf noch auf eine Wildcard hoffen. Im Synchronwettbewerb turnten er und sein Partner Niklas Oellig (Frankfurt) auf die sechste Position. Für die Juniorinnen Lena Lambert und Anouk Olszewski (Wiebelskirchen/Salzgitter) reichte es lediglich für Rang acht. Im Einzel freute man sich über den fünften Rang von Aileen Rösler (München, 48,935 P.).
Text und Fotos: Deutscher Turner-Bund