Soldaten im Kufensport top – Rennrodler, Bobfahrer und Skeletonis überzeugen

Den Auftakt für die Weltmeisterschaften im Jahr 2016 bildeten die Rennrodler mit der Heim-WM vom 29. bis 31. Januar 2016 im Eiskanal am bayerischen Königssee.

Bei den Doppelsitzern wurden Wendl/ Arlt erneut Weltmeister und das Duo Eggert/Benecken rodelte auf den Silberrang. Die beiden Doppelsitzer-Champions der Sportfördergruppe der Bundes­wehr, Tobias Wendl (Bischofswiesen) und Toni Eggert (Oberhof) zeigten der internationalen Konkurrenz wo es lang geht. Mit dem Soldaten Robin Geuecke und seinem Untermann von der Bundespolizei David Gamm fuhr ein deutsches Nachwuchsdoppel bei der Heim-WM überraschend auch noch auf Rang vier.

Die Lokalmatadore Wendl/Arlt setzten sich bei der 46. FIL WM bereits zum dritten Mal in Serie (nach 2015 & 2013) die WM-Krone auf und blieben damit auch bei der vierten Großveranstaltung in Folge (Olympiasieg 2014) das Maß der Dinge.

Olympiasieger Tobias Wendl sagte nach seinem dritten WM-Erfolg: „Wir sind überwältigt. Uns fehlen die Worte. Vor diesem Publikum hier in unserer Heimat den Titel zu holen ist einfach sensationell.“

Geisenberger triumphiert – Hüfner verpasst Medaille knapp – Taubitz U23-Weltmeisterin

Olympiasiegerin Natalie Geisenberger war im WM-Rennen der Damen am Samstag, 30. Januar nicht zu schlagen und bescherte den Rennrodlern des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) die Gold-Medaille. Silber sicherte sich Sprint-Weltmeisterin Martina Kocher aus der Schweiz. Die Russin Tatiana Ivanova fuhr zu Bronze.

In einem Wettkampf, der an Spannung kaum zu übertreffenden war, denn nach dem ersten Durchgang hatten gleich fünf Athletinnen gerade mal 50 tausendstel Sekunden auseinander gelegen, hatte eine Favoritin das Tausendstel-Pech.

Sportsoldatin Tatjana Hüfner (Friedrichroda), die sich zuletzt nach langer Durststrecke in Oberhof fulminant zurückmelden und nach zwei Jahren erstmals wieder im Weltcup in dieser Saison zu drei Siegen fahren konnte (Oberhof, Altenberg und Winterberg), verpasste ihre siebte WM-Medaille hauchdünn. Die Olympiasiegerin von 2010, die nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei gelegen hatte, musste sich am Ende mit nur einer Tausendstel-Sekunde Rückstand auf den Bronzerang mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Die erfolgreichste WM-Teilnehme­- rinnen aller Zeiten konnte bislang bei Weltmeisterschaften vier Mal Gold (2007, 2008, 2011 & 2012), einmal Silber (2013) und einmal Bronze (2015) einfahren.

Nachwuchsfahrerin Julia Taubitz (Sportsoldatin Sachsen) belegte bei ihrer WM-Premiere einen starken sechsten Rang und sicherte sich damit den Titel in der parallel ausgetragenen U23-Weltmeisterschaftswertung. Europameisterin Dajana Eitberger, die nach dem ersten Durchgang noch aussichtsreich auf dem vierten Rang gelegen hatte, fiel nach einem kapitalen Fahrfehler im Finallauf weit zurück und musste sich am Ende mit Rang 20 zufrieden geben.

Loch zum 5. Mal Weltmeister – Team-Gold zum Abschluss

Nach den Triumphfahrten von Natalie Geisenberger und den Doppelsitzern Tobias Wendl/Tobias Arlt, wurde auch Felix Loch seiner Favoritenrolle bei der Heim-WM am Königssee gerecht und setzte sich am Sonntag zum fünften Mal in seiner herausragenden Laufbahn die WM-Krone im Herren-Einzel auf. Den deutschen Doppelerfolg auf der traditionsreichen Kunsteisbahn am Fuße des Watzmann machte überraschend Sportsoldat Ralf Palik (Sachsen) bei seiner WM-Premiere perfekt. Bronze sicherte sich wie schon im Vorjahr der Österreicher Wolfgang Kindl.

Es war eine beeindruckende Demonstration seiner fahrerischen Extraklasse: Felix Loch zauberte trotz widriger Bedingungen bei anhaltendem Schneeregen zweimal souverän Laufbestzeit in den anspruchsvollen Berchtesgadener Eiskanal und verwies die Konkurrenz am Ende mit 0.423 Sekunden Vorsprung deutlich in die Schranken.

Der dreimalige Olympiasieger, der bereits am Freitag im erstmals in der Rennrodelgeschichte ausgetragenen Sprint-Wettbewerb den Titel geholt hatte, freute sich bereits über WM-Medaille Nummer sieben (ohne Team- und Sprintrennen): Neben fünf Mal Gold (2008, 2009, 2012, 2013 & 2016) konnte der Berchtesgadener in den Jahren 2011 & 2015 WM-Silber verbuchen.

Staffel-Gold zum Abschluss

Zum Abschluss der Welt-Titelkämpfe am heimischen Königssee holten die Rennrodler des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) am Sonntagnachmittag auch noch Gold im Staffel-Wettbewerb. Die Olympiasieger und frischgebackenen Weltmeister Natalie Geisenberger, Felix Loch und das Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt verwiesen die Mannschaften aus Lettland und Kanada auf die weiteren Medaillenränge und sicherten Deutschland das sechste Staffel-Gold bei Weltmeisterschaften in Folge. Rechnet man die Team-Wettbewerbe dazu, die vor des 2008 eingeführten Staffel-Wettbewerbs ausgetragen wurden, war es sogar das zwölfte Team-Gold für Deutschland in Serie.

Damit räumten die BSD-Asse beim Saisonhöhepunkt auf der anspruchsvollen Bahn im Berchtesgadener Land insgesamt sechs Mal Gold, viermal Silber und zwei Mal Bronze ab.

„WM-Double“ verpasst – Francesco Friedrich holt Gold im Zweier- und Silber im Viererbob

Francesco Friedrich, der sich am ersten WM-Wochenende in Innsbruck-Igls bereits zum dritten Mal in Folge in seiner Paradedisziplin Zweierbob den WM-Titel sicherte und so zum jüngsten Triple-Weltmeister aller Zeiten avancierte, hat zum Abschluss der BMW IBSF Weltmeisterschaften im österreichischen Innsbruck-Igls am Sonntag, 21. Februar Silber im Viererbob gewonnen. Der 25-Jährige, der mit Candy Bauer, Sportsoldat Gregor Bermbach (Bayern) und Thorsten Margis am Start war, musste sich auf der 1.270 Meter langen Olympiabahn von 1976 hauchdünn um vier Hundertstelsekunden dem Letten Oskars Melbardis geschlagen geben und verpasste so das ersehnte „WM-Double“ knapp. Bronze sicherte sich der Schweizer Rico Peter.

Der WM-Vierte des Vorjahres, der am Vortag mit zweimal Laufbestzeit und Bahnrekord im ersten Durchgang einen Vorsprung von 0.27 Sekunden auf seine Verfolger herausgefahren hatte, konnte sich am Finaltag dem Angriff des Letten nicht erwehren. Der Schnellstarter verbesserte sich mit Laufbestzeit im dritten Durchgang von Rang sieben auf zwei nach vorne und rückte bis auf 0.17 Sekunden an Spitzenreiter Friedrich heran. Mit neuerlicher Bestzeit im Finaldurchgang schob sich der Olympia- Zweite, der zuvor bei Weltmeisterschaften zweimal Bronze (2009 & 2015) im großen Schlitten einfahren konnte, noch an Friedrich vorbei und feierte den ersten WM-Titel seiner Karriere.

Titelverteidiger Maximilian Arndt (Bundeswehr Oberhof), der von den Sportsoldaten Martin Putze, Kevin Korona und Ben Heber angeschoben wurde, konnte am Sonntag nicht mehr in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Den Traum von Gold und damit dem Titel-Hattrick in seiner Paradedisziplin musste Arndt bereits am Samstag begraben, als er sich in den ersten beiden von insgesamt vier Durchgängen 0.33 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Friedrich einhandelte. Am Ende belegte der Weltcup-Spitzenreiter, der im gesamten Winter die Beständigkeit in Person war und bei den bislang sieben ausgetragenen Vierer-Rennen immer auf dem Weltcup-Podium (2x Erster, 4x Zweiter & 1x Dritter) stand, bei 0.49 Sekunden Rückstand auf die Spitze Rang sieben.

Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) blickt damit auf herausragende Titelkämpfe zurück: 4x Gold & 3x Silber lautet die sensationelle Bilanz der deutschen Bob- und Skeleton-Cracks nach den insgesamt sechs WM-Entscheidungen in Igls.

WM-Revanche: Bundeswehr-Team Arndt siegt beim Finale am Königssee – Gesamtweltcup-Sieger im Viererbob

Maximilian Arndt und seine Anschieber Alexander Rödiger, Kevin Kuske und Martin Putze (Sportsoldaten Bundeswehr Oberhof) sicherten sich zum Abschluss der BMW IBSF Weltcup-Serie am bayerischen Königssee den ersten Platz. Auf Rang zwei landete das österreichische Team um Benjamin Maier. Als Dritter stand Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) beim Weltcupfinale im großen Schlitten auf dem Podest. Friedrich glänzte gemeinsam mit Candy Bauer, dem wieder genesenen Martin Grothkopp und Weltmeister Thorsten Margis gelang zweimal Startbestzeit.

Arndt, der Weltmeister von 2013 und 2015, sicherte sich mit seinem Sieg auch den Gesamtweltcup-Titel vor seinem Teamkollegen Friedrich. Den dritten Rang im Gesamtklassement holte sich der Schweizer Rico Peter.

Maximilian Arndt freute sich: „Wir standen diese Saison bei jedem Weltcup-Rennen auf dem Podium, außer bei der Weltmeisterschaft. Da hat es leider nicht geklappt. Wir wollten heute zeigen, dass wir vorne mit rein gehören. Mit diesem Sieg zum Abschluss sind wir natürlich mehr als zufrieden!“

Text und Fotos: BSD

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