Medaillenregen in Pyeongchang

Siebenmal Gold, fünfmal Silber und viermal Bronze – mit insgesamt 16 Medaillen feierten die Athletinnen und Athleten des Deutschen Skiverbands in Pyeongchang die erfolgreichsten Olympischen Winterspiele seit zwölf Jahren.

Allen politischen Spannungen im Vorfeld zum Trotz: Von 9. bis 25. Februar stand in Südkorea der sportliche Wettstreit im Vordergrund. Pyeongchang präsentierte sich als würdiger Gastgeber der Olympischen Winterspiele. Den hochgesteckten Erwartungen an das Großereignis wurden die Spiele in Südkorea weitestgehend gerecht. Perfekte Organisation, kurze Wege, sehr gute Wettkampfstätten – so der Tenor unter Sportlern und Funktionären. Mancher Sportler hätte sich jedoch etwas mehr Olympia-Flair gewünscht: Auf den nicht immer voll besetzten Tribünen wollte unter den Zuschauern einfach nicht die Stimmung aufkommen, wie sie die Sportler von Wettkämpfen in Europa gewöhnt sind, wo der Wintersport auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Umso besser war die Stimmung im Team Deutschland – auch dank der herausragenden Erfolge der Skisportler. Mehr als die Hälfte der insgesamt 31 von deutschen Sportlern errungenen Medaillen ging auf das Konto der DSV-Athletinnen und Athleten. Natürlich muss auch bilanziert werden, dass den großartigen Erfolgen der Biathleten, Nordischen Kombinierer und Skispringer ein leeres Medaillenkonto bei Alpinen und Langläufern gegenüberstanden. Doch bei aller berechtigten Kritik – auch das muss differenziert betrachtet werden. In der Summe überwiegt die Freude über die äußerst erfolgreiche Gesamtbilanz.

Für einen perfekten Auftakt sorgten Skispringer und Biathleten: Gleich am Tag der ersten Medaillenentscheidungen triumphierte Andreas Wellinger bei seinem Olympiasieg von der Normalschanze und holte das erste Einzelgold für die Skispringer des Deutschen Skiverbands seit Jens Weißflogs Erfolg in Lillehammer 1994. Kurz darauf wurde Laura Dahlmeier ihrer Favoritenrolle auf Anhieb gerecht und lief im Sprint zu Gold. Die Biathleten waren es auch, die in Pyeongchang am häufigsten für Jubel im deutschen Team sorgten: Mit drei Olympiasiegen und insgesamt siebenmal Edelmetall repräsentierten die Skijäger die erfolgreichste Disziplin des Deutschen Skiverbands. Zwei der drei Goldmedaillen gingen dabei auf das Konto von Laura Dahlmeier. Nach dem Sprint sicherte sich die 24-jährige aus Garmisch-Partenkirchen auch in der Verfolgung Gold und kürte sich zur Doppel-Olympiasiegerin. Mit Bronze im Einzel holte Dahlmeier ihre dritte Medaille und avancierte – gleichauf mit dem Nordischen Kombinierer Oberfeldwebel Eric Frenzel – zur erfolgreichsten deutschen Athletin dieser Winterspiele. Für den dritten Olympiasieg im deutschen Biathlon-Lager sorgte Arnd Peiffer: Mit einer herausragenden Leistung sicherte der Clausthal-Zellerfelder auch den Herren Gold im Sprint. Zur vierten Goldenen fehlte ein Sekundenbruchteil: Nach einem packenden Massenstart-Rennen musste das Zielfoto entscheiden, ob Gold an Simon Schempp oder Martin Fourcade geht. Am Ende hatte der Franzose die Fußspitze vorn, Schempp holte Silber und damit seine erste olympische Einzelmedaille. Knapp war es auch in der Verfolgung: Olympia-Neuling Oberfeldwebel Benedikt Doll unterlag im Zielsprint zwar dem Schweden Sebastian Samuelsson, konnte sich aber über Bronze freuen. Nachdem die Mixed- und die Damenstaffel ohne Medaille geblieben waren, sorgten die Herren mit Bronze auch bei den Staffeln für einen versöhnlichen Abschluss.

Extrem erfolgreich waren die Olympischen Spiele für die Nordischen Kombinierer. So erfolgreich, dass bei den Siegerehrungen auf der Medal Plaza von Pyeongchang nur eine Hymne zu hören war – die deutsche. Zunächst sorgte Eric Frenzel für Gold von der Normalschanze. In der Entscheidung von der Großschanze sicherten Johannes Rydzek, Oberfeldwebel Fabian Rießle und Oberfeldwebel Eric Frenzel für Deutschland sogar den kompletten Medaillensatz. Zum krönenden Abschluss triumphierten Vinzenz Geiger, Fabian Rießle, Eric Frenzel und Johannes Rydzek auch im Mannschaftswettbewerb und holten damit das erste olympische Team-Gold seit 1988 nach Hause. Nachdem im Vorfeld der Olympischen Spiele bereits vereinzelt Kritik an den Saisonergebnissen der erfolgsverwöhnten Kombinierer laut geworden war, zeigen drei Olympiasiege und fünf von sieben möglichen Medaillen mehr als deutlich: Das Team um Bundestrainer Hermann Weinbuch hat es geschafft, punktgenau zum Saisonhöhepunkt in Pyeongchang Top-Leistungen abzurufen.

Auch die Skispringer überzeugten in Südkorea mit einer herausragenden Bilanz. Andreas Wellinger sicherte sich nach seinem sensationellen Olympiasieg von der Normalschanze mit Silber von der Großschanze seine zweite Einzelmedaille. Katharina Althaus sorgte mit ihrer Silbermedaille bei den Damen für das Highlight. Herausragend ist neben dem Podestplatz der 21-jährigen Oberstdorferin aber auch das Mannschaftsergebnis der Schützlinge von Bundestrainer Andreas Bauer: Mit Carina Vogt als Fünfter und den Plätzen acht und zehn für Stabsunteroffizier (FA) Ramona Straub und Stabsunteroffizier (FA) Juliane Seyfarth sprangen alle DSV-Athletinnen in die Top-Ten. Bei der letzten Skisprung-Entscheidung von Pyeongchang landeten die DSV-Adler den nächsten Coup: Karl Geiger, Stabsunteroffizier (FA) Stephan Leyhe, Oberstabsgefreiter Richard Freitag und Andreas Wellinger mussten sich nur den überragenden Norwegern geschlagen geben und feierten Silber im Teamspringen. Vier Skisprungentscheidungen, vier Medaillen – besser kann es kaum laufen!

Als Fazit der Olympischen Spiele von Pyeongchang bleibt: Mit insgesamt 16 Medaillen hat der DSV einmal mehr seine Spitzenposition im internationalen Wintersport bestätigen können. Mehr noch: Für den deutschen Skisport waren es die erfolgreichsten Winterspiele seit zwölf Jahren!

Text: DSV Fotos: Rolf Kosecki

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