Judo-WM in Budapest WM-Gold für Alexander Wieczerzak

Am vierten Kampftag gelang Unteroffizier (FA) Alexander Wieczerzak bei der Judo-WM in Budapest ein sensationeller Coup. Deutschland stellt nach 14 Jahren wieder einen Weltmeister im Judo.

Im Finale der Klasse bis 81 Kilogramm setzte sich der 26-jährige gegen den Italiener Matteo Marconcini durch und feierte einen der größten deutschen Judo-Erfolge seit Ole Bischofs Olympiasieg 2008 in Peking. Es sind Geschichten wie diese, die den Sport so besonders machen. Ein Judoka aus Hessen, Weltranglistenplatz 124, gewinnt auf seinem Weg zu Gold gegen den amtierenden Europameister Alan Khubetsov und den Olympiasieger von Rio 2016, Khasan Khalmurzaev. Mit seiner mentalen Stärke und offensivem Judo hat er einem nach dem anderen souverän und verdient besiegt. Im Finale gewinnt er gegen den Italiener Matteo Marconcini nach 1:56 Minuten vorzeitig durch Ippon. Es ist die Sensation der Judo-WM in Budapest.
„Mir fehlen die Worte, ich habe hier meinen Traum erfüllt“, sagte Alexander Wieczerzak nach seinem Final-Triumph: „Das ist die Belohnung für das harte Training in den vergangenen Jahren, jeden Tag und ohne Pause.“

Nach vielen Verletzungen und Rückschlägen in den letzten zwei Jahren hat sich der Sportsoldat wieder nach oben in die Weltspitze gekämpft und in Budapest mit dem Weltmeistertitel das Unmögliche möglich gemacht. Eine Ellbogen-OP und ein Bänderriss im Knie machten eine langfristige Vorbereitung kaum möglich.
Doch Bundestrainer Richard Trautmann glaubte an die Fähigkeiten seines ehemaligen U20-Weltmeisters.
Das Trainingslager in Teneriffa nutze Alexander Wieczerzak dazu, sich Selbstvertrauen zu holen und auf sich die WM in Budapest vorzubereiten.
Nach dem Kampf galt ein großer Dank daher auch seinem Mentor: „Er hat an mich geglaubt, er hat mich mitgezogen“, sagt Wieczerzak über den aktuellen Bundestrainer. Das gegenseitige Vertrauen und die gute Zusammenarbeit haben diesen historischen Titel ermöglicht. Alexander Wieczerzak ist der erste deutsche Weltmeister seit Florian Wanner im Jahr 2003.

Unteroffizier (FA) Martyna Trajdos scheiterte im Bronzekampf in der Gewichtsklasse bis 63 kg sehr unglücklich an Agata Ozdoba aus Polen. Die Sportsoldatin präsentierte sich in starker Form und eine Medaille wäre durchaus verdient gewesen. Für die jungen Athleten der deutschen Nationalmannschaft ging es im Jahr nach den Olympischen Spielen auch darum, Erfahrungen zu sammeln und sich mit den besten Judoka der Welt zu messen.

Die EM in Warschau und die WM in Budapest haben gezeigt, dass die Arbeit der neuen Bundestrainer Richard Trautmann und Claudiu Pusa schon Früchte trägt und man im Hinblick auf Tokio 2020 auf dem richtigen Weg ist. Das junge Team zeigt schon jetzt gute Leistungen und hat noch jede Menge Entwicklungspotenzial.

Text: Lino Hermanns

Fotos: DJB/Reinhard Nimz

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